Warum man noch auf Warren Buffett hört

Warren Buffett, der drittreichste Mann der Welt, hat 1988 in Coca-Cola investiert. Seine Holding Berkshire Hathaway hält fast zehn Prozent der Anteile des Getränkekonzerns.
Warren Buffett, der drittreichste Mann der Welt, hat 1988 in Coca-Cola investiert. Seine Holding Berkshire Hathaway hält fast zehn Prozent der Anteile des Getränkekonzerns.(c) REUTERS (RICK WILKING)
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Der drittreichste Mann der Welt liefert sich dieser Tage ein verbales Scharmützel mit Tesla-Gründer Elon Musk. Unterschiedlicher können Investmentstile kaum sein. Überholt ist Buffets Konzept aber noch längst nicht.

Wien. Es handelt sich um einen Streit zwischen Investorenlegenden. Der eine, Warren Buffett (87), ist mit einem Vermögen von 86,3 Mrd. Dollar der drittreichste Mann der Welt. Seit Jahrzehnten kauft er über seine Holding Berkshire Hathaway Unternehmen, die er für unterbewertet hält und die mit einem „Burggraben“ versehen sind: einem Alleinstellungsmerkmal, das Konkurrenz fernhält. Berkshire hält neben Beteiligungen an Versorgern, Einzelhändlern und Versicherern auch große Anteile an American Express, Coca-Cola oder der Bank Wells Fargo.

Der andere ist Tesla-Gründer Elon Musk (46). Bei der Hälfte seines Vermögens handelt es sich um Aktien von Tesla, einem ebenso visionären wie chronisch defizitären Elektroautobauer, der zudem bei der Produktion seines Mittelklasse-Wagens Model 3 weit unter Plan liegt. Auf Fünfjahressicht hat die Tesla-Aktie ihren Anlegern ein jährliches Plus von 30 Prozent beschert, gegenüber dem im vergangenen September eingestellten Allzeithoch hat sie jedoch 20 Prozent verloren. Die andere Hälfte von Musks Vermögen steckt in seiner Raumfahrtfirma SpaceX.

Burggräben versus Bitcoin

„Burggräben sind lahm“, fasste Musk, mit einem Vermögen von 20 Mrd. Dollar im Milliardärsranking von Bloomberg auf Platz 48, kürzlich auf einer Investorenkonferenz seine Investmentstrategie zusammen. Möglicherweise hatte Musk zunächst gar nicht Buffett im Blick, er antwortete lediglich auf die Frage, warum er sein Ladestations-Netzwerk für E-Autos auch Fahrern anderer Marken zur Verfügung stelle. Buffett fühlte sich aber angesprochen. Elon Musk möge einige Dinge auf den Kopf gestellt haben, räumte er ein. In Sachen Süßigkeiten könne er aber nicht mit Berkshires Pralinen-Hersteller „See's Candy“ mithalten.

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