Russische Sberbank verkauft türkische Denizbank

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Die in Österreich mit 27 Filialen vertretene Denizibank wechselt für 2,7 Milliarden Euro den Besitzer.

Die russische Sberbank trennt sich von ihrer türkischen Tochter. Sie verkauft die Denizbank für umgerechnet 2,7 Milliarden Euro an Emirates NBD aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, wie die Banken am Dienstag mitteilten. Emirates NBD werde durch die Übernahme zu einer führenden Bank im Nahen Osten, Nordafrika und der Türkei, sagte Vize-Verwaltungsratschef Hesham Abdulla Al Qassim. Die Aktien der Denizbank fielen fast zwanzig Prozent auf 6,36 Lira, die Papiere von NBD legten in der Spitze um 8,4 Prozent zu.

Die Denizbank ist die fünftgrößte Privatbank in der Türkei mit einer Bilanzsumme von umgerechnet 31,5 Milliarden Euro. Sie betreibt 741 Filialen, davon 43 außerhalb der Türkei. In Österreich und Deutschland beschäftigt die Denizbank nach eigenen Angaben insgesamt 480 Mitarbeiter. In Österreich hat sie 27 Filialen, in Deutschland ist sie an 16 Standorten vertreten. Emirates NBD ist neben den Vereinigten Arabischen Emiraten auch in Ägypten, Saudi-Arabien, Indien, Singapur und Großbritannien vertreten. Darüber hinaus hat die Bank Repräsentanzen in China und Indonesien.

Die Beziehungen zwischen der Türkei und den Vereinigten Arabischen Staaten sind angespannt, nachdem die Regierung in Ankara die Blockade der Golfsstaaten gegen den Nachbarn Katar kritisierte. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Ägypten hatten vergangenen Sommer die diplomatischen Verbindungen zu Katar gekappt wegen des Vorwurfs, das Emirat unterstütze Extremisten und verbünde sich mit dem Iran. Katar wies die Vorwürfe zurück. Die Türkei ist ein enger Verbündeter Katars und unterhält in dem Golfemirat einen Militärstützpunkt. Die Türkei hat der Regierung in Doha etwa mit Lebensmittellieferungen geholfen. 

(Reuters)

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