Vom Spoofing bis zum Wash Trading, vom Shilling bis zum Exit-Scam: Bei Krypto ist nichts verboten, also wird alles versucht. Die „Presse“ erklärt die abenteuerlichen Manipulationen.
Nirgends geht es so verrückt zu wie an den Märkten für Bitcoin und andere Kryptoassets. Da kann man viel lernen: Über die verschiedensten Manipulationstechniken, über PR und Propaganda, Lug und Betrug. Das ist keine Aussage über Bitcoin an sich. Das gehandelte Gut kann nicht viel dafür. Aber einen völlig ungeregelten, globalen Markt, zu dem Millionen von Menschen aus aller Herren Länder Zugang haben, hat es eben auch noch nie gegeben. Das hat Folgen. Vieles von dem, was da passiert, ist an den klassischen Märkten längst ausgemerzt. Das US-Justizministerium hat jetzt Ermittlungen gegen Kryptobetrüger eingeleitet. Aber was suchen die Ermittler? Und wo? Ein Reiseführer für den Krypto-Irrsinn.
Traurige Berühmtheit hat bereits das Spoofing erlangt, weil es auf den traditionellen Märkten auch schon einen Crash ausgelöst hat. Die Technik ist uralt: Trader setzen Kauf- oder Verkaufgebote, die sie wieder löschen, bevor sie schlagend werden. So kann man einen Preis gut beeinflussen. Andere Marktteilnehmer sehen große Sell-Orders und glauben an einen fallenden Preis. Oder umgekehrt. Spoofing gehört auf den Kryptomärkten fast schon zum guten Ton. Bei kleineren Coins wird es von großen Playern (so genannten Whales) eingesetzt, um den Preis zu drücken, während sie sich eindecken. Bis das Spoofing beendet wird und die Whales noch reicher werden. Auch Computerprogramme (Bots) kommen zum Einsatz.