Dominic Thiem hat seine Mühe mit dem jungen Griechen Stefanos Tsitsipas bei den French Open. Viele Eigenfehler und eine schlechte Aufschlagquote ließen den Niederösterreicher teils verzweifeln.
Ein hochklassiges Zweitrunden-Match bei den French Open zwischen Dominic Thiem und dem starken Griechen Stefanos Tsitsipas ist am Mittwoch in die Verlängerung gegangen. Der als Nummer sieben gesetzte Niederösterreicher führte nach 2:08 Stunden mit 6:2,2:6,6:4, ehe wegen Dunkelheit abgebrochen wurde. Das Match wird am Donnerstag (2. Match nach 11 Uhr) fortgesetzt.
Bis zum Abbruch hatte sich Barcelona-Finalist Tsitsipas als der erwartet schwere Brocken für Thiem erwiesen. Thiem startete stark, während sein erst 19-jähriger Gegner (ATP-39.) erst langsam auf Touren kam. Gleich zum Auftakt musste Tsitsipas seinen Aufschlag zu Null abgeben, während Thiem zunächst bei seinem Service für den Außenseiter unantastbar war. Nach einem weiteren Break zum 5:2 kündigte sich aber schon eine Steigerung von Tsitsipas an. Thiem wehrte vier Breakbälle gegen sich aber noch ab und stellte nach 40 Minuten auf 6:2
Im zweiten Durchgang übernahm aber Tsitsipas, der immer sicherer agierte immer mehr das Kommando, während Thiem etwas nachließ. Mit Breaks zum 3:1 und 5:1 zog der Teenager davon, auch durch Mithilfe des schlechter aufschlagenden Thiems. Nach 1:12 Stunden stand es 1:1 in Sätzen. Zwischendurch ließ Thiem seinen Frust an seinem Schläger aus und fluchte TV-Zensur-verdächtige Tiraden vor sich hin.
Auf dem 2.158 Zuschauer fassenden neuen Court 18 im Westen der Anlage wurde die Stimmung zusehends aufgeheizter. "Dominic-Sprechchöre" feuerten Österreichs Tennis-Star an, als er beinahe den Aufschlag zum 0:2 abgeben musste. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich ein Schlagabtausch auf höchstem Sandplatz-Niveau. Thiem packte immer besseres Tennis aus, aber auch sein Gegner hielt toll dagegen. Mit einer Brachialleistung gelang Thiem kurz vor Einbrechen der Dunkelheit das Break zum 5:4 und danach die wichtige 2:1-Satzführung.
"Ich muss sagen, dass Dominic sehr, sehr gut spielt. Er spielt, was er spielen soll. Im zweiten Satz hat er mit dem Aufschlag nachgelassen. Mit dem zweiten Break war es bitter", konstatierte Coach Günter Bresnik, der vor allem mit dem dritten Satz zufrieden war. "Da haben beide gut gespielt. Dass er das noch in ein 6:4 verwandelt, das ist toll. Man geht sicher besser mit einem 2:1 schlafen als mit einem 1:2." Der erfahrene Coach ist vor allem von der Leistung des Griechen, der eine russische Mutter und einen griechischen Vater hat, beeindruckt und überrascht. "Dass Dominic ausgezeichnet Tennis spielt, das wissen wir."
Um 19.45 Uhr wäre der späteste Zeitpunkt gewesen, um das Match noch zu beginnen. Zuvor hatte ein Fünf-Satz-Thriller von Grigor Dimitrow (BUL-4) gegen Jared Donaldson (USA), der 4:19 Stunden gedauert hatte, das Programm nach hinten verzögert.
Favoriten mit Mühe weiter
Am ersten Zweitrunden-Spieltag der Tennis-French-Open haben einige der Favoriten für den Aufstieg in die dritte Runde hart zu kämpfen gehabt. Alexander Zverev (GER-2) gegen Dusan Lajovic (SRB), Grigor Dimitrow (BUL-4) gegen Jared Donaldson (USA) und Kei Nishikori (JPN-19) gegen Benoit Paire (FRA) mussten jeweils über fünf Sätze. Caroline Wozniacki (DEN-2) gab dafür bei den Damen nur ein Game ab.
Zverev lief Gefahr, einmal mehr bei einem Grand Slam früh auszuscheiden. "Ich habe die ersten drei Sätze schlecht gespielt", musste der 20-Jährige danach eingestehen. "Ich musste etwas ändern. Danach habe ich schneller und aggressiver gespielt." Am Ende stand ein 2:6,7:5,4:6,6:1,6:2-Erfolg Zverevs. Im Vorjahr war er in Roland Garros in der ersten Runde ausgeschieden, nun steht er zum zweiten Mal in der dritten Runde dieses Majors. Sein nächstes Ziel ist sein insgesamt zweites Grand-Slam-Achtelfinale.
Djokovic ohne Probleme
Ohne Satzverlust kam Novak Djokovic (20) weiter. Der Serbe musste den Spanier Jaume Munar nach komfortabler Führung im ersten Satz noch ins Tiebreak lassen, hatte die Partie dann aber im Griff. Von den Gesetzten erwischte es Sam Querrey (12), der US-Amerikaner unterlag Gilles Simon in vier Sätzen. Dessen Landsmann Gael Monfils hatte den Slowaken Martin Klizan im Griff. Der Russe Karen Chatschanow, Erstrunden-Bezwinger von Andreas Haider-Maurer, schaltete den Spanier Guillermo Garcia-Lopez aus.
Wozniacki kannte mit der Spanierin Georgina Garcia Perez keine Gnade. Auch sonst gab es durchwegs Zweisatz-Erfolge, wobei keine einzige der Gesetzten strauchelte.
(APA)