Buffett an Uber interessiert

Warren Buffet wäre gerne bei Uber eingestiegen.
Warren Buffet wäre gerne bei Uber eingestiegen.REUTERS
  • Drucken

Warren Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire plante, bei dem Fahrdienstvermittler Uber einzusteigen. Doch der Deal platzte.

New York. Warren Buffett hat seine Pläne, sich bei dem US-amerikanischen Fahrdienstvermittler Uber zu beteiligen, wieder ad acta gelegt. Das berichtet der Nachrichtendienst Bloomberg gestern und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Der 87-jährige Milliardär bestätigte die Nachricht später in einem Interview mit dem US-Sender CNBC. Demnach wäre Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway bereit gewesen, bis zu drei Milliarden Dollar in den Uber-Konzern zu investieren.

Doch woran scheiterte der Coup letztlich? Buffett soll sich mit dem Uber-Management weder auf die Bedingungen noch auf die genaue Größenordnung des Investments geeinigt haben.

Uber war nicht bereit

Bei Berkshire Hathaway pochte man laut Bloomberg auf folgende Vorgehensweise: Das Unternehmen hätte Uber ein Wandeldarlehen angeboten. Statt das Darlehen zurückzuzahlen, hätte Uber zu einem vereinbarten Zeitpunkt die aushaftende Summe mit Uber-Unternehmensanteilen begleichen sollen.

Zu Beginn der Gespräche soll Buffet bereit gewesen sein, mehr als drei Mrd. Dollar auf den Tisch zu legen, berichtet Bloomberg. Bei Uber-Chef Dara Khosrowshahi soll das allerdings keine Begeisterung hervorgerufen haben. Die Vorstellung, gleich so viele Anteile an Berkshire Hathaway abzugeben und damit Einfluss zu verlieren, passte ihm nicht. Offiziell äußerte Uber sich allerdings nicht zu der geplatzten Transaktion. Berkshire teilte indes mit, dass einzelne Details der Darstellung bei Bloomberg nicht stimmten.

Eines ist jedoch gewiss: Schon länger hält Buffetts Beteiligungsgesellschaft nach interessanten Anlagemöglichkeiten Ausschau. Die für den Uber-Einstieg kolportierten drei Milliarden sind dabei nur ein kleiner Teil der Investitionen, die der Amerikaner vor Augen hat. Erst kürzlich sagte er in einem Interview mit dem Sender CNBC: „Sollte uns ein guter 100-Milliarden- Dollar-Deal unter die Finger kommen, würden wir ihn abschließen.“ Schließlich wolle man ja nicht, dass das viele Geld „ein Loch ins Portemonnaie brennt“, sagte er.

Laut Buffetts Angaben verfügt seine Gesellschaft über „ein wenig mehr“ als 100 Milliarden Dollar an flüssigen Finanzmitteln. Dabei hat Berkshire schon im ersten Quartal 2018 28 Milliarden Dollar in Unternehmen investiert, unter anderem die kleinere Summe von 75 Mio. Dollar in Apple-Aktien. (ag/hec)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.06.2018)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Daimler investiert in Uber-Konkurrenz

Der deutsche Automobilhersteller Daimler steigt bei Uber-Konkurrent Taxify ein. Der Fahrdienstvermittler aus Estland bekam von verschiedenen Investoren rund 150 Millionen Euro.
Tech

Software hätte tödlichen Uber-Unfall verhindern können

Das Leben der Frau, die bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Auto getötet wurde, hätte gerettet werden können. Die Notbremsfunktion war aber ausgeschaltet. Der Tod der Frau ist menschlichem und technischem Versagen geschuldet.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.