Starwood Capital wollte 800 Millionen Euro für den Einsteig in zwei österreichische Immobilienkonzerne auslegen. Doch bleibt der US-Investor auf seinem Geld sitzen.
Der US-Investor Starwood Capital ist mit seinen Einstiegsgelüsten bei den beiden börsennotierten österreichischen Immo-Riesen CA Immo und Immofinanz gescheitert. Angedient wurden Starwood nur 0,16 Prozent der ausstehenden CA-Immo-Aktien - geboten hatte man für 26 Prozent. An Immofinanz-Aktien erhielt der Investor 0,21 Prozent, haben wollte man fünf Prozent.
Bezüglich der CA Immobilien Anlagen AG hatte sich das Angebot von Starwood auf 25,690.167 Aktien bezogen. Bis zum Ablauf der Annahmefrist am 30. Mai wurden dem US-Investor 153.489 CA-Immo-Aktien angedient, hieß es in einer Einschaltung gemäß Übernahmegesetz (ÜbG) im "Amtsblatt" der "Wiener Zeitung" am Mittwoch.
Bei der ebenfalls im ATX gelisteten Immofinanz AG bekam Starwood 2,399.134 Aktien angedient, das Offert hatte sich auf bis zu 56,042.635 Stück bezogen.
Starwood hatte sich insbesondere Hoffnungen gemacht, dass sich die Immofinanz von ihrem 26-Prozent-Paket trennt, das sie an der CA Immo hält. Doch hatte sich die Immofinanz nie zu einem Verkauf dieses Pakets an Starwood bekannt, denn der vom US-Investor offerierte Preis sei "nicht angemessen", hatte es geheißen.
Stattdessen hatte die Immofinanz am 19. April - einen Tag nach den beiden Starwood-Angeboten -, nationale und internationale Investoren eingeladen, bis Ende April ihr Interesse an einem strukturierten Bieterverfahren für 25,690.163 CA-Immo-Inhaberaktien und vier Namensaktien kundzutun, mit letzteren sind Entsendungsrechte in den CA-Immo-Aufsichtsrat verbunden. Laut einem früheren "Bloomberg"-Bericht sollten sich potenzielle Käufer bis heute (6. Juni) mit konkreten Angeboten bei der Immofinanz melden.
Den CA-Immo-Aktionären hatte Starwood 27,50 Euro pro Anteilsschein cum Dividende angeboten, den Immofinanz-Anteilseignern 2,10 Euro je Aktie. Aktuell notieren CA Immo bei 29,56 Euro, Immofinanz bei 2,074 Euro. Damit wird die CA Immo an der Börse mit 2,87 Milliarden Euro bewertet, die Immofinanz mit 2,18 Milliarden Euro.
Die Immofinanz, die 26 Prozent an der CA Immo hält, versucht ihre Aktien an dem Konkurrenten gerade auf einem anderen Weg zu verkaufen. Investoren wurden eingeladen, bis Ende April ihr Interesse zu bekunden. Eine Entscheidung, an wen die Papiere gehen werden, dürfte sich erst im Lauf des Sommers abzeichnen.
(APA)