"Werden Weltmeister": Österreicher reden sich Brasilien groß

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Seit 2013 verloren Österreichs Fußballer nicht so hoch wie nun gegen Brasilien. Ihre Reaktion: Lob. Arnautovic ortet den nächsten Weltmeister, Baumgartlinger eine Lehrstunde.

Seit dem 6. September 2013 hat Österreichs Fußball-Nationalmannschaft nicht mehr so hoch verloren wie am Sonntag gegen Brasilien. Und seit dem damaligen 0:3 im WM-Quali-Auswärtsmatch gegen Deutschland war das ÖFB-Team auch in keinem Länderspiel so chancenlos wie beim 0:3 gegen die "Selecao". Der Rekordweltmeister führte der Truppe von Franco Foda den Abstand zur Weltspitze deutlich vor Augen.

Selbst wenn es im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion vor allem in der ersten Hälfte die eine oder andere gute Phase gab - im Endeffekt war Brasilien den Österreichern klar überlegen, wie auch Marko Arnautovic gestand. "Wir haben gegen die beste Mannschaft der Welt gespielt, mehr gibt es darüber nicht zu sagen." Deshalb müsse die erste Niederlage nach sieben Siegen in Folge nicht groß analysiert werden. "Wir brauchen nicht diskutieren, was der Fehler war und was nicht. Die werden der nächste Weltmeister - fertig", sagte Arnautovic.

"Kleine Lehrstunde" für Baumgartlinger

Brasilien verfüge über eine "überragende Mannschaft von der Nummer 1 bis 50. Sogar die, die zu Hause sind, haben die Qualität, bei der WM mitzuspielen", erklärte der West-Ham-Legionär, der wegen eines Mittelhandbruchs gehandicapt war. "Die Saison ist fertig, ich habe Schmerzen ohne Ende in meiner Hand. Jetzt bin ich froh, dass ich zu meiner Familie komme."

Während die ÖFB-Kicker ihre letzten Kräfte für den zweiwöchigen Lehrgang samt drei Länderspielen mobilisierten, hatten die Brasilianer einen längeren Urlaub nach Ende der Club-Saison hinter sich. Ihr Training der vergangenen Tage zielte darauf ab, für die WM in Top-Verfassung zu kommen - was sie offensichtlich schon bei ihrem letzten Härtetest waren. "Der Formaufbau war ganz anders. Wir sind am Ende unseres kleinen Turniers, sie hatten die Generalprobe. Aber das soll keine Ausrede sein", meinte Julian Baumgartlinger.

Prödl spricht von einer "verdienten Niederlage"

Der Teamkapitän bezeichnete die Partie als "kleine Lehrstunde", und auch Sebastian Prödl sprach von einer verdienten Niederlage. "Doch ich bin nicht pessimistisch, denke auch nicht, dass es ein Rückschlag war, oder dass wir auf der Stelle treten", betonte der Steirer. "Das ist kein Genickbruch. Ich bin niedergeschlagen und enttäuscht, aber nicht hoffnungslos. Eine Niederlage gegen diese Mannschaft tut sicher nicht so weh wie eine Niederlage gegen eine ebenbürtige Mannschaft."

Der Watford-Verteidiger hob die positiven Aspekte der sogenannten "Mini-WM" hervor, die mit einem 1:0 gegen Russland und einem 2:1 gegen Deutschland begonnen hatte. "Die Euphorie ist wieder entfacht, das Spiel hat das nicht beeinträchtigt. Fußball-Österreich hat den Glauben zurück." Die vergangenen zwei Wochen seien "definitiv ein erfolgreicher Lehrgang" gewesen.

Diese Ansicht vertrat auch David Alaba. "Wir hatten eine sehr gute Länderspiel-Phase", sagte der Bayern-Profi und plädierte für einen seriösen Umgang mit der klaren Niederlage gegen Brasilien. "Wir müssen das Positive rausziehen, das Negative analysieren und versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen."

(APA)

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