Yuan: Der starke Schwächling aus China

Foto: (c) Reuters
Foto: (c) Reuters
  • Drucken

Der chinesische Yuan verliert rapide an Wert. Peking will „irrationale Überreaktion“ beenden. Doch die Frage bleibt: Macht China seine Währung im Handelskrieg wieder zur Waffe?

Wien. Die längste Zeit wird schon diskutiert, wie sich China im Handelsstreit mit den USA zur Wehr setzen könnte. Doch während die Debatte läuft, könnte Peking seine Antwort auf den Märkten bereits gegeben haben: In wenigen Tagen verlor der chinesische Yuan deutlich an Wert gegenüber dem US-Dollar. Nun stellt sich die Frage: Ist das ein Zeichen für die Verwundbarkeit der chinesischen Volkswirtschaft, oder kramt Peking wieder in der alten Währungs-Trickkiste, um im Handelsstreit Punkte gegen Trump gutzumachen?


Wir erinnern uns: Jahrelang warfen die USA der Volksrepublik vor, die eigene Währung bewusst zu schwächen, um damit Vorteile im internationalen Handel einfahren zu können. Denn je schwächer der Yuan, desto billiger sind chinesische Waren auf dem Weltmarkt zu haben. Umgekehrt werden Einfuhren nach China verhältnismäßig teurer, was westliche Produkte weniger wettbewerbsfähig macht. Ob Absicht oder nicht, der imposante Aufstieg der Exportnation China wäre mit einer stärkeren Währung nicht möglich gewesen. Es hätte also eine gewisse Logik, wenn Peking gerade jetzt auf eine Schwächung des Yuan setzte, um den Trump'schen Einfuhrzöllen etwas entgegenzuhalten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Yuan-Verfall ruft Chinas Notenbank auf den Plan

Der seit Wochen dauernde Wertverfall der chinesischen Währung und die Kursverluste an den Börsen machen die Volksrepublik nervös.
Unternehmen

Üppige Gewinne für Chinas Industriefirmen

Trotz Anzeichen für eine langsamere Gangart der heimischen Wirtschaft und des Handelsstreits mit den USA sprudeln die Gewinne der chinesischen Industriebetriebe weiter kräftig.
Tusk und May, Merkel und Trump: Zwischen den Angelsachsen und den Festland- Europäern herrscht dicke Luft.
Wertsachen

The Donald, der beste Feind des Euro

Ist Donald Trump die Reinkarnation von Richard Nixon? Als äußerer Feind schweißt er die Europäer zusammen. Die langfristige politische Bedeutung des Euro wird wieder betont.
Symbolbild.
Geld & Finanzen

Chinesische Aktien erhalten den Ritterschlag

Im Juni wird Chinas Bemühen um eine Aufnahme in die MSCI-Indizes belohnt – ein wichtiger Impuls für den Markt.
Ziemlich beste Feinde: Die Präsidenten Amerikas und Chinas liegen derzeit im Clinch miteinander.
Wertsachen

Der Euro als lachender Dritter im Handelsstreit

China durchlöchert mit seiner Politik den Dollar. Washington reagiert mit Strafzöllen und verbalen Attacken. Aber auch wenn Chinas Yuan an Bedeutung gewinnt: Die einzige echte Alternative zum Dollar ist und bleibt der Euro.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.