Der chinesische Yuan verliert rapide an Wert. Peking will „irrationale Überreaktion“ beenden. Doch die Frage bleibt: Macht China seine Währung im Handelskrieg wieder zur Waffe?
Wien. Die längste Zeit wird schon diskutiert, wie sich China im Handelsstreit mit den USA zur Wehr setzen könnte. Doch während die Debatte läuft, könnte Peking seine Antwort auf den Märkten bereits gegeben haben: In wenigen Tagen verlor der chinesische Yuan deutlich an Wert gegenüber dem US-Dollar. Nun stellt sich die Frage: Ist das ein Zeichen für die Verwundbarkeit der chinesischen Volkswirtschaft, oder kramt Peking wieder in der alten Währungs-Trickkiste, um im Handelsstreit Punkte gegen Trump gutzumachen?
Wir erinnern uns: Jahrelang warfen die USA der Volksrepublik vor, die eigene Währung bewusst zu schwächen, um damit Vorteile im internationalen Handel einfahren zu können. Denn je schwächer der Yuan, desto billiger sind chinesische Waren auf dem Weltmarkt zu haben. Umgekehrt werden Einfuhren nach China verhältnismäßig teurer, was westliche Produkte weniger wettbewerbsfähig macht. Ob Absicht oder nicht, der imposante Aufstieg der Exportnation China wäre mit einer stärkeren Währung nicht möglich gewesen. Es hätte also eine gewisse Logik, wenn Peking gerade jetzt auf eine Schwächung des Yuan setzte, um den Trump'schen Einfuhrzöllen etwas entgegenzuhalten.