Ex-Mitarbeiter erhebt schwere Vorwürfe gegen Tesla

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Whistleblower oder Saboteur? Der ehemalige Techniker Martin Tripp macht Elon Musk jede Menge Ärger. Nun hat er Tesla bei der Börsenaufsicht SEC angezeigt.

Der Streit zwischen einem ehemaligen Tesla-Mitarbeiter und seinem Arbeitgeber ist eskaliert: Der Techniker Martin Tripp, der im Batterienwerk in Nevada beschäftigt war, zeigt Tesla bei der US-Börsenansicht SEC an. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Bloomberg“. Tripp wirft Tesla vor, schlecht verarbeitete Batterien in die Autos eingebaut zu haben und warnt von einem hohen Brandrisiko. Die Qualitätskontrolle soll mangelhaft sein. Außerdem soll das Unternehmen von E-Auto-Pionier Elon Musk Produktionszahlen für den Hoffnungsträger Modell 3 gefälscht haben: Sie seien um bis zu 44 Prozent höher ausgewiesen worden als sie tatsächlich waren. Weder die Börsenaufsicht noch Tesla wollten sich bisher zu dem Bericht äußern.

Klage von Tesla gegen Tripp

Tripp reagierte mit den schweren Vorwürfen auf ebenso schwere Vorwürfe gegen ihn. Sein ehemaliger Arbeitgeber wirft Tripp nämlich in einer Anzeige Datenklau, Geheimnisverrat und Sabotage vor. Der Techniker soll demnach ein Programm geschrieben haben, das ihm Zugang zu geheimen Informationen verschaffte. Grund sei demnach der Ärger über eine nicht gewährte Beförderung gewesen.

Laut Medienberichten standen Musk und Tripp auch in regem E-Mail-Kontakt, dabei sollen sie sich gegenseitig als „schreckliche“ Menschen bezeichnet haben, wie die „Washington Post“ berichtet.

"Es gibt fast schon einen Kult um Tesla"

Tripp behauptet, die Klage gegen ihn sei Teil einer Kampagne, mit dem Tesla ihn diffamieren wolle. Sein Verteidiger meint, das sei einfach, denn: „Es gibt fast schon einen Kult um Tesla“.

Teslas Batterien waren heuer bereits mehrmals in den Schlagzeilen – unter anderem im Zusammenhang mit einem tödlichen Unfall auf der A2 im Schweizer Tessin. Er könnte von einer Überhitzung der Batterie ausgelöst worden sein.

>>> Bericht auf "Bloomberg.com"

(APA)

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