Der Golfstrom bricht nicht zusammen

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Symbolbild. (c) imago/Klaus Rose (Klaus Rose)
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Die Abschwächung der Meeresströmung wird allerdings die Erderwärmung beschleunigen.

Als im „Day After Tomorrow“ Nordamerika im Frost erstarrte, weil der Golfstrom seine Tätigkeit einstellte, war das von Regisseur Roland Emmerich gar nicht so hollywoodhaft übertrieben, er hatte nur den Ort verlegt. Der Grundzug des Plots stammte von Klimatologen, er ließ Kälte durch Erwärmung fürchten – für Europa.

Das hieß „global warming, regional cooling“: Gewaltige Meeresströmungen transportieren als eine Art Förderband Wasser rund um die Erde, seinen Beginn hat alles im westlichen Nordatlantik: Dort sinkt Wasser in die Tiefe, dann zieht es um die Erde und kehrt an der Oberfläche als warmer Golfstrom – vulgo „Atlantic Meridional Overturning Circulation (Amoc)“ – zurück in den östlichen Nordatlantik, es bringt Europa ein mildes Klima. Das ganze Werkel kommt aber ins Stocken, wenn es im westlichen Nordatlantik zu warm wird: Dann schmelzen an seinen Rändern Gletscher, dieses Wasser sinkt nicht, mangels Salz ist es weniger dicht. Dann schwächelt am anderen Ende des Förderbands der Golfstrom, oder er bricht zusammen, in Europa wird es kühler, in Norwegen bis zu zehn Grad.

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