Vorvertrag mit Münchner Hirmer-Gruppe für den Kauf der drei Häuser am Straubingerplatz abgeschlossen.
Vor acht Monaten hat das Land Salzburg drei teilweise seit Jahrzehnten leerstehende und vom Verfall bedrohte Liegenschaften am Straubingerplatz in Bad Gastein gekauft und notdürftig saniert. Am Dienstag hat Landeshauptmann Wilfried Haslauer einen Investor präsentiert, der die drei denkmalgeschützten Häuser Hotel Straubinger, Postgebäude und Badeschloss wieder auf Vordermann bringen soll.
Die familiengeführte Münchner Hirmer-Gruppe hat einen Vorvertrag zur Übernahme der drei Gebäude unterzeichnet. Der Kaufpreis für die drei Belle Epoque-Häuser beträgt 7,5 Mio. Euro. Diese Summe entspricht in der Höhe exakt den vom Land eingesetzten Geldern samt Nebenkosten, den getätigten Investitionen und einer "Reserve" von etwa einer Million Euro für etwaige weitere Aufwendungen im Vorvertragszeitraum. Dem Land Salzburg seien dadurch keine Verluste entstanden.
Mögliches Hotelprojekt wird geprüft
Im Vorvertrag verpflichtet sich der Käufer zum Abschluss eines Abtretungsvertrages bis zum 15. November 2018. Das ermöglicht dem Investor vor dem Abschluss des Hauptvertrages, die technische und rechtliche Durchführbarkeit eines Projektes in der gehobenen Kategorie zu prüfen. Die Hirmer-Gruppe verpflichtet sich zur Errichtung zumindest eines gewerblichen Hotelbetriebs in der Kategorie "4-Stern-Superior" oder "5-Stern" binnen drei Jahren ab Erlangung der notwendigen Genehmigungen. Dazu laufen bereits Gespräche mit dem Bundesdenkmalamt, mit der Gemeinde und den zuständigen Behörden.
Die Hirmer-Gruppe hat erst kürzlich die in Berlin ansässige Travel-Charme-Gruppe übernommen, die in Österreich und Deutschland elf Häuser in der Vier- und Fünf-Sterne-Kategorie betreibt. In Salzburg zählt das 2012 eröffnete Bergressort in Werfenweng dazu - und ein sich derzeit in Planung bzw. Bau befindliches Hotel in Strobl am Wolfgangsee. (APA/red.)
Info
Das Straubinger, das Postgebäude und das Badeschloss waren gemeinsam mit dem Kongresszentrum und dem ebenfalls denkmalgeschütztem Haus Austria in den Jahren 1999 bis 2005 vom Wiener "Garagenkönig" Franz Duval und dem Wiener Architekten Franz Wojnarowski erworben worden. Anfängliche Zusagen, die Häuser revitalisieren zu wollen, erfüllten sich allerdings nicht - die Gebäude verfielen zusehends. Nach dem Tod von Duval 2013 übernahm sein Sohn Philippe das Erbe. Gespräche über eine Lösung für die Häuser scheiterten zunächst aber. Im November 2017 nutzte das Land Salzburg die Gelegenheit und erwarb über den Wachstumsfonds um knapp sechs Millionen Euro drei der Gebäude. Weil wegen der schlechten Bausubstanz die Gefahr bestand, dass die Häuser durch Wassereintritt oder Schnee noch weiter geschädigt werden, wurden in einem ersten Schritt dringend notwendige Sanierungen durchgeführt.