Extremisten halten 30 Frauen und Kinder aus Suweida in ihrer Gewalt. Der IS verlangt die Freilassung einiger seiner Kämpfer.
Vertreter Russlands haben Verhandlungen mit der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) über die entführten Drusen aus der südsyrischen Provinz Sweida aufgenommen. Wie der drusische Geistliche Scheich Yussef Jarbuh am Freitag sagte, führt Russland die Gespräche über die Freilassung der 30 Frauen und Kinder, die vorige Woche aus einem Dorf verschleppt worden waren, in Abstimmung mit der Regierung.
Laut der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte verlangt die sunnitische Extremistengruppe insbesondere die Freilassung von IS-Kämpfern, die bei Gefechten in der südlichen Provinz Deraa gefangen genommen wurden. Die Regierungstruppen gehen dort seit Wochen gegen die IS-Miliz vor und vertrieben am Mittwoch deren Kämpfer aus den letzten Dörfern in Deraa. Derzeit verfolgen sie die letzten versprengten Kämpfer in dem Gebiet an der jordanischen Grenze.
Womöglich um Druck von ihren Kampfgefährten in Deraa zu nehmen, griff die IS-Miliz am 25. Juli die Provinzhauptstadt Sweida und umliegende Dörfer an. Bei der Serie koordinierter Anschläge in der mehrheitlich von der religiösen Minderheit der Drusen bewohnten Region östlich von Deraa wurden mehr als 265 Menschen getötet, ein Großteil davon Zivilisten. Es war der blutigste Tag in der Region seit Beginn des Bürgerkriegs 2011.
(APA/AFP)