Seit Freitag suchte das Rettungsschiff mit 141 Flüchtlingen an Bord nach einem Hafen. Neben Spanien und Portugal will auch Deutschland bis zu 50 Flüchtlinge aufnehmen.
Nach tagelanger Irrfahrt im Mittelmeer gibt es nun eine europäische Lösung für das Rettungsschiff "Aquarius" und die 141 Flüchtlinge an Bord: Malta erklärte sich am Dienstag nach anfänglicher Weigerung bereit, das Boot anlegen zu lassen, wie die Regierung mitteilte.
Die Migranten würden anschließend zwischen Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Portugal und Spanien aufgeteilt, teilte die Regierung des Inselstaats am Dienstag mit.
Deutschland nimmt bis zu 50 Flüchtlinge von der "Aquarius" auf, teilte das Innenministerium in Berlin am Dienstag mit. Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (CSU) habe dies "aus Gründen der Humanität" entschieden. Die deutsche Hilfe erfolge unter der "Voraussetzung, dass auch andere Staaten helfen", erklärte das Ministerium weiter. "Der zukünftige Umgang mit aus Seenot geretteten Migranten bedarf allerdings einer baldigen europäischen Lösung und der solidarischen Beteiligung aller Mitgliedsstaaten."
Insgesamt sollen nach Angaben des Élysée-Palasts in Paris 250 Flüchtlinge von der "Aquarius" sowie anderen Rettungseinsätzen umverteilt werden. Davon nimmt Frankreich 60 Menschen auf. Spanien hatte sich zuvor ebenfalls zur Aufnahme von 60 Menschen bereit erklärt, Portugal nimmt 30 Flüchtlinge auf.
Die "Aquarius" wird von den Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Mediterranée betrieben. Die am Freitag geretteten Flüchtlinge stammen überwiegend aus Somalia und Eritrea. Die Hälfte von ihnen sind Minderjährige. Die 141 Flüchtlinge waren am Freitag vor der libyschen Küste geborgen worden. Seitdem warten die Betreiber des Schiffes auf die Zuweisung eines sicheren Hafens.
(APA/AFP)