Im Raum steht der Verdacht des Fördermissbrauchs rund um den Verein "Tiroler Kinderwelt". Die FPÖ fordert Aufklärung - auch vom Chef der Tiroler Arbeiterkammer Erwin Zangerl.
Die FPÖ ortet im Zusammenhang mit der Diskussion um die Förderung des vom Ex-ÖVP-Abgeordneten Dominik Schrott gegründeten Vereins "Tiroler Kinderwelt" Aufklärungsbedarf bei ÖVP-Landesrätin Beate Palfrader. "Die Landesrätin darf keine Kindesweglegung begehen", erklärte FPÖ-Landesparteichef Markus Abwerzger und forderte Palfrader auf, Verantwortung zu übernehmen.
Abwerzger verlangte die Offenlegung der Vergaben durch Palfrader und Auskunft darüber, ob der Verein "Tiroler Kinderwelt" auch von anderen Ressorts der schwarz-grünen Landesregierung gefördert wurde. Die Causa sei "wohl nur ein Fall von anderen derartig fragwürdigen Mittelvergaben durch die Tiroler ÖVP-alt", so der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann. Palfrader hatte hingegen bereits vergangene Woche betont, dass es sich um einen "ganz normalen Fördervorgang" gehandelt habe. Konkret seien an den Verein - nach einem entsprechenden Ansuchen im Jahr 2017 - 24.000 Euro für die Gestaltung einer Online-Karte für familienfreundliche Wanderwege geflossen. Palfrader forderte "wegen der aktuellen Brisanz" einen "Verwendungsnachweis" noch in dieser Woche. "Sollte das nicht erfolgen, wird die Förderung zurückverlangt", hatte die Landesrätin erklärt.
"Tiroler ÖVP-alt Politbonze hat den Bogen überspannt"
Abwerzger nahm zudem den Chef der Tiroler Arbeiterkammer Erwin Zangerl wegen einer vom Ötztaler Blogger Markus Wilhelm aufgebrachten Wahlkampfförderung von Fraktionsgeldern des AAB in die Pflicht: "Der Tiroler ÖVP-alt Politbonze hat den Bogen überspannt, 7.000 Euro aus den Fraktionsgeldern seiner Liste in der Tiroler Arbeiterkammer für den Wahlkampf von Schrott auszugeben, ist mehr als bedenklich." Immerhin sei dies Geld aus den "Zwangsbeiträgen" der Tiroler Arbeitnehmer, so Abwerzger: Und Schrott sei "ja niemals" in der Kammer aktiv gewesen. Zangerl solle die Verwendung sämtlicher Fraktionsgelder offenlegen. Die Tiroler Arbeitnehmer hätten ein Recht darauf, "zu wissen, was mit ihren Zwangsbeiträgen passiert".
Palfrader, die auch Chefin des Tiroler AAB ist, erklärte in der Donnerstagsausgabe des "Kurier", dass sie in die Spende der AAB-Fraktion in der Tiroler Arbeiterkammer an Schrott "nicht eingeweiht" gewesen sei. Vonseiten des AAB in der Volkspartei habe es jedenfalls keine Unterstützung für Schrott gegeben, so Palfrader.
(APA)