Hermann Bahr: Seltsamer Schlangenmensch des Geistes

Sein leichter Stil, seine feine Ironie haben den Erfolgsautor berühmt gemacht: Hermann Bahr.
Sein leichter Stil, seine feine Ironie haben den Erfolgsautor berühmt gemacht: Hermann Bahr.(c) Scherl / SZ-Photo / picturedesk. (Scherl)
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Der geschätzte Literat und brillante Wortführer macht jede geistige Mode mit und ist immer im Wettlauf mit dem Zeitgeist. In der Überzeugung, Künstler haben immer modern zu sein.

Er ist ein hochgradiger Hysteriker, der um jeden Preis von sich reden machen will und auf den unglücklichen Einfall geraten ist, dies durch Bücher zu erreichen. Talentlos bis zur Unwahrscheinlichkeit sucht er durch die verrücktesten Absonderlichkeiten aufzufallen“, urteilt der Mediziner und Schriftsteller Max Nordau über Hermann Bahr. Und Marie von Ebner Eschenbach sammelt in ihrem Tagebuch 1890 Bahr'sche Stilblüten: „Auf jeder zweiten Seite wird brünstig geschlürft.“ In jenem Jahr, als Bahrs Künstlerroman „Die gute Schule“ Aufsehen erregt: Der 27-Jährige entfacht damit einen literarischen Skandal.

Bahr lässt in seinem Roman über einen „armen, aber idealistischen Maler“ mit dem Untertitel Seelenständeschlanke Frauenkörper tanzen, Flaneure die Edison-Liebe der elektrifizierten Welt erleben und Absinth-Trinker in violetten Sümpfen verzweifeln.

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