Das Ölbild „The Republican Club“ des US-Heimatmalers Andy Thomas, das jetzt im Weißen Haus hängt, sorgt für internationale Häme. Dabei ist es einfach nur naiv-realistisch.
Selten war ein Politiker authentischer als Trump bei der Auswahl seiner Kunst. Seit gestern schämt sich das Empörium auf Instagram und Twitter kollektiv für ein Gruppen-Porträt, das der US-Präsident zwar schon länger im Büro hängen hat, das aber erst am Sonntag, im Hintergrund eines CBS-Interviews „entdeckt“ wurde: Das kleinformatige Bild zeigt Trump im Zentrum einer Runde ehemaliger republikanischer Präsidenten, die an einem Tisch sitzen und miteinander trinken, Trump Cola mit Eis, und lachen. Das Bild ist eine künstlerisch wertlose Geschmacklosigkeit sondergleichen, von einem in der Kunstszene völlig unbekannten, von seinem Handwerk aber anscheinend durchaus überlebensfähigem Cowboy-Maler, Andy Thomas.
Was hätte man sich denn erwartet von Trumps Kunstgeschmack? Dass er sich ein Women-Empowerment-Bild von Maria Lassnig über den Schreibtisch hängt? Eher noch etwas sehr Teures, sehr Glänzendes von Jeff Koons. Denn das Bild dieses unbekannten Malers kostet höchstens ein paar tausend Dollar im Original, auf seiner Homepage kann man übrigens Drucke in verschiedenen Größen zwischen 59 und 1500 Dollar kaufen. Das wäre wohl selbst Trump zu nebbich. Das Bild war dementsprechend auch ein Geschenk, vom republikanischen Abgeordneten Darrell Issa, einem Millionär, der demnächst politisch in Pension geht.