CSU-Generalsekretär lässt Zukunft von Parteichef Seehofer offen

Horst Seehofer ist CSU-Chef, die Frage ist: Wie lange noch?
Horst Seehofer ist CSU-Chef, die Frage ist: Wie lange noch?APA/AFP/TOBIAS SCHWARZ
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Markus Blume will "der Analyse nicht vorgreifen". Die CSU konzentriere sich derzeit auf die Koalitionsverhandlungen und die EU-Kandidatur von Manfred Weber.

CSU-Generalsekretär Markus Blume lässt die Zukunft von Parteichef Horst Seehofer nach Angela Merkels angekündigten Rückzug der CDU-Spitze offen. "Ich möchte der Analyse bei uns nicht vorgreifen", sagte Blume am Montag in München. Seehofer wird seit dem für die bayerischen CSU enttäuschenden Ergebnis der Landtagswahl vor zwei Wochen parteiintern verstärkt kritisiert.

Blume sagte, die Partei wolle sich erst auf die Bildung der bayerischen Landesregierung und die Bewerbung von CSU-Vize Manfred Weber als europäischer Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei konzentrieren. "Und dann werden wir gemeinschaftlich über das weitere Vorgehen in der CSU beraten." Die Partei steckt in Bayern gerade in Koalitionsverhandlungen mit den Freien Wählern.

Blume begrüßte Merkels Ankündigung, sich nicht mehr als CDU-Chefin zur Wahl zu stellen: Das sei ein "notwendiger Beitrag zu politischen Klärungsprozessen". Der CSU-Fraktionschef im bayerischen Landtag, Thomas Kreuzer, nannte Merkels Entscheidung "unumgänglich". Ministerpräsident Markus Söder äußerte sich dagegen betont zurückhaltend: "Wir nehmen das alles mit Respekt zur Kenntnis. Das sind Entscheidungen der CDU. Jetzt schauen wir mal, wie's weitergeht."

CSU-Chef Horst Seehofer bedauerte den Verzicht Merkels auf den CDU-Vorsitz. "Es ist schade. Wir haben schon im Kabinett (von Bundeskanzler Helmut) Kohl miteinander gearbeitet", sagt der Innenminister im saarländischen Lebach. "Wir haben uns manche Diskussionen geleistet. Aber es war immer eine vertrauensvolle, von gegenseitigem Respekt getragene Zusammenarbeit." Merkel selbst hatte eine Frage nach einem möglichen Rücktritt Seehofers bei ihrer Pressekonfernez am Montag in Berlin nicht beantworten wollen.

(APA/Reuters)

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