Biotechfirma holt sich bis zu 50 Millionen von Wiener Börse

Inside The Wiener Boerse AG Stock Exchange
Inside The Wiener Boerse AG Stock ExchangeBloomberg
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Nach Jahren der Flaute gibt es in Wien wieder einen Börsegang. Die Biotechfirma Marinomed will per 4. Dezember den Handel aufnehmen. Die Aktien werden ab 19. November zur Zeichnung angeboten.

Nur fünf Neuzugänge gab es in den vergangenen fünf Jahren an der Wiener Börse. Das soll sich nach dem Wunsch der Regierung in der kommenden Zeit ändern. Ab 2019 tritt das neue Aktiengesetz in Kraft, das vor allem für kleine und mittlere Unternehmen die Kapitalbeschaffung über die Börse erleichtern soll. Aber schon kurz vor dieser Gesetzesänderung kommt es noch im Dezember zum ersten heimischen Börsengang des Jahres 2018.

Wie Anfang November angekündigt geht das Wiener Biotech-Unternehmen Marinomed an die Wiener Börse und will dort gleich in den Prime Market. Begeben werden bis zu 400.000 neue Aktien für je 75 bis 90 Euro, womit das IPO 30 bis 36 Mio. Euro schwer ist. Zuzüglich gibt es eine Upsize-Option von 20 Prozent und darauf eine Mehrzuteilungsoption von bis zu weiteren 15 Prozent, hieß es am Freitag.

Inklusive dieser beiden Aufstockungsoptionen könnte der Börsengang  somit 49,7 Mio. Euro schwer sein. Die Zeichnung der Jungaktien ist von Montag, 19. November, bis voraussichtlich Donnerstag, 29. November, möglich. Voraussichtlich am 29. November soll auch der endgültige Angebotspreis festgelegt und publiziert werden. Erster Handelstag an der Börse soll der 4. Dezember sein, erklärte das Unternehmen in einer Aussendung.

Medikamente gegen Atemwegserkrankungen

Marinomed Biotech ist auf die Entwicklung von Produkten im Bereich Atemwegs- und Augenerkrankungen spezialisiert, die auf patentgeschützten Technologieplattformen basieren. Der Erlös aus dem Börsegang soll vor allem für die Finanzierung einer zulassungsrelevanten Phase-III-Studie von Budesolv, von Phase-II- und Phase-III-Studien von Tacrosolv sowie für die Erweiterung der OTC-Plattform Carragelose verwendet werden, heißt es. Carragelose dient zur Behandlung viraler Infektionen der Atemwege und kommt in Nasensprays, Rechensprays, Pastillen zur Anwendung. Marinosolv soll die Wirksamkeit schwer löslicher Wirkstoffe zur Behandlung sensibler Organe wie Augen und Nase erhöhen. 2017 setzte Marinomed knapp 5 Mio. Euro um.

Die schon börsegelisteten Wandelschuldverschreibungen von Marinomed sollen voraussichtlich ab 4. Dezember in neue Aktien des Unternehmens gewandelt werden können. Die 2-wöchige Wandlungsfrist soll bis 18. Dezember laufen. Begleitet wird der Börsegang von der Erste Group.

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