Kurz vor Weihnachten „Mary Poppins“, im Frühling „Dumbo“ und „Aladdin“, im Sommer „König der Löwen“. Walt Disney legt übereifrig einen (Zeichentrick-)Klassiker nach dem anderen neu auf: Immer als Realfilm und politisch korrekt glatt gebürstet.
Aufgewärmtes Gulasch schmeckt bekanntlich besser als frisch gekochtes. Bei Filmen ist das mit Neuauflagen allerdings so eine Sache. Nur selten ist die moderne Version besser als das Original. Doch das Filmstudio Walt Disney lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Das Unternehmen weiß, dass gerade die alten Namen und Figuren ziehen und Rekorde an den Kinokassen einfahren. Seit den Neunzigerjahren legt es deswegen in regelmäßigen Abständen seine alten Klassiker aus der „Meisterwerke“-Reihe von den 1930ern bis 50ern und auch aus jüngeren Jahren neu auf. So eifrig in seine alte Zeichentrickkiste gegriffen wie derzeit hat es aber noch nie.
Allein bis zum Sommer kehren vier Disney-Klassiker zurück auf die Leinwand, gut ein weiteres Dutzend ist bis 2020 geplant. Den Anfang macht am 20. Dezember, rechtzeitig vor den Weihnachtsfeiertagen, der Musical-Fantasyfilm „Mary Poppins Returns“ mit Emily Blunt in der Hauptrolle. Im Frühling folgen „Dumbo“ und „Aladdin“, im Juli „König der Löwen“. Parallel dazu ist seit Freitag das von Warner Bros. produzierte „Dschungelbuch“-Remake „Mowgli“ auf Netflix zu sehen, die zweite Realverfilmung nach der Disney-Version von 2016.
