Paul Ziemiak ist kein typischer Generalsekretär. Auch deswegen erhielt er den Job.
Hamburg/Berlin. Es ist Freitagabend, gegen Mitternacht, und Paul Ziemiak ist auf der Tanzfläche der Messehalle Hamburg. Der CDU-Bundesparteitag ist vorbei, seine Junge Union serviert Gin Tonic, und trotzdem ist nicht jeder in Feierlaune. Parteikollegen, die mit der neuen Chefin, Annegret Kramp-Karrenbauer, unglücklich sind, lassen ihren Frust an Ziemiak aus. So erzählt er es zumindest selbst. „Mensch, selbst wenn du so ein Angebot bekommst, kannst du es schwer annehmen“, sagen sie also dem 33-jährigen JU-Chef aus dem Sauerland. Es gibt Gerüchte, dass er Generalsekretär werden soll.
Und tatsächlich, noch jemand kommt an diesem Abend auf Ziemiak zu: Kramp-Karrenbauer. Sie bietet ihm den Job an, nicht zum ersten Mal. Jetzt sagt Ziemiak zu. 62,8 Prozent der Delegierten stimmen für ihn am Tag darauf. Ein „ehrliches Ergebnis“, nennt er es. Es ist vor allem ein schwaches.