Salvini: Frankreich hat kein Interesse an Stabilität Libyens

Der italienische Innenminister Matteo Salvini legt sich regelmäßig mit Frankreich an.
Der italienische Innenminister Matteo Salvini legt sich regelmäßig mit Frankreich an.APA/AFP/VINCENZO PINTO
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Erneut kritisiert der italienische Innenminister Frankreich. Die italienische Botschafterin wird am Dienstag ins französische Außenministerium zitiert.

Der italienische Innenminister und Vizepremier Matteo Salvini hat erneut Kritik an Frankreich geübt. Die französische Regierung habe kein Interesse an einer Stabilisierung Libyens wegen seiner Interessen im Öl-Bereich, sagte Salvini in einem TV-Interview mit dem Fernsehsender Canale 5 am Dienstag. Frankreich sei eine der Ursachen der Probleme in Libyen, meinte Salvini.

Die italienische Regierung liegt bereits seit längerem mit Frankreich im Clinch - unter anderem wegen ihrer restriktiven Einwanderungspolitik. Italiens Botschafterin in Frankreich, Teresa Castaldo, wurde deshalb vom französischen Außenministerium zu einem Gespräch eingeladen. Im Mittelpunkt des Treffens, das im Laufe des Dienstags stattfinden soll, stehen die jüngsten Aussagen des italienischen Vizepremiers und Fünf-Sterne-Chefs Luigi Di Maio. Dieser hatte am Sonntag die EU zur Verhängung von Sanktionen gegen Frankreich und andere Länder aufgerufen, die Afrika seiner Ansicht nach "verarmen". Diese Länder seien für das Drama der Migration im Mittelmeer verantwortlich, so Di Maio.

Salvini verteidigte seinen Koalitionspartner. Frankreich habe keinen Grund sich zu ärgern, meinte der Chef der rechten Lega. Er bekräftigte seine Entschlossenheit, auf seinem Einwanderungskurs zu beharren. "Migranten, die im Mittelmeer gerettet werden, werden nach Libyen zurückgeführt. So werden sie nicht mehr Schlepper für eine Reise ohne Zukunft zahlen, weil sie entweder mit dem Tod, oder mit einer Existenz auf den italienischen Straßen endet", so Salvini.

(APA)

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