Winterwetter: 1000 Kärntner Haushalte ohne Strom

Die Feuerwehr ist wegen der starken Niederschläge im Dauereinsatz, die meisten Bergstraßen sind wieder befahrbar. In Tirol war nach einem Lawinenabgang der Ort Ginzling im Zillertal nicht erreichbar.

Die starken Niederschläge haben in Kärnten zu Überflutungen, Glatteis und zahlreichen Verkehrsbehinderungen geführt. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz, die Alarmzentrale registrierte in der Nacht auf Sonntag an die 90 Einsätze. Zu Mittag waren wegen gekappter Stromleitungen rund 1000 Haushalte ohne Strom. Die Kettenpflicht konnte für die meisten Bergstraßen aufgehoben werden.

Laut dem Katastrophenschutzbeauftragten des Landes, Markus Hudobnik waren die Haupteinsatzgebiete die Bezirke St. Veit, Feldkirchen, Klagenfurt-Land und Völkermarkt. Die Stromausfälle betrafen in erster Linie Ober- und Mittelkärnten, der Landesenergieversorger Kelag war mit allen verfügbaren Monteuren dabei, die Leitungen zu flicken.

Das Lesachtal war am Samstagabend mehrere Stunden lang abgeschnitten, inzwischen wurden die meisten Straßensperren aufgehoben. Weiterhin gesperrt war der Plöckenpass, auch die Innerkremser Straße zwischen Innerkrems und Schönfeld war nicht befahrbar. Am Plöckenpass hatte ein italienischer Autolenker die Sperre missachtet, er blieb prompt stecken, die Polizei musste ausrücken. Größere Überflutungen wurden aus Spittal, vom Faaker See und aus Friesach gemeldet, das Ausmaß der Schäden war vorerst nicht bekannt.

Bis Mittag hatten die Schneefälle im ganzen Land aufgehört, die Prognose für die kommenden Tage verspricht sonniges und eher kaltes Winterwetter. Weitere Niederschläge sind vorerst nicht in Sicht.

Lawinenwarnstufe 4 im Kärntner Gebirge

Nach den Schneefällen herrschte am Sonntag in den Bergen Westkärntens durchwegs Lawinenwarnstufe 4. Durch den Wind gibt es zahlreiche Triebschneeablagerungen, von Skitouren wurde durch den Lawinenwarndienst abgeraten.

Stufe 4 herrschte in den Hohen Tauern, dem gesamten Bereich der Karnischen Alpen und den Gailtaler Alpen West. Der Triebschnee hatte eine noch schlechte Bindung zur Altschneedecke haben. In tieferen Lagen war der Schnee von den Regenfällen durchfeuchtet, dadurch bestand die Gefahr von Gleitschneelawinen.

In den östlichen Teilen der Gailtaler Alpen gab es Warnstufe Drei, ebenso in den Nockbergen und im gesamten Verlauf der Karawanken. Als mäßig eingestuft wurde die Lawinengefahr auf der Saualm, der Koralm, der Pack und den Gurktaler Alpen.

In Bad Kleinkirchheim im Bezirk Spittal an der Drau kam es am Sonntagvormittag zu einem Lawinenabgang, bei dem zwei Kärntner verschüttet wurden. Ein Mann war von den Schneemassen begraben worden, eine Frau teilweise verschüttet; sie konnte einen Hilferuf absetzen. Der Mann wurde nach 20 Minuten von Rettern ausgegraben und ins Spital gebracht, die Frau blieb unverletzt.

Ginzling am Sonntagvormittag nicht erreichbar

Nach einem Lawinenabgang ist die Ortschaft Ginzling im Zillertal (Bezirk Schwaz) in Tirol am Sonntagvormittag nicht erreichbar gewesen. Laut Polizei ging die Lawine gegen 4.00 Uhr auf die Zillertal Bundesstraße (B169) unmittelbar nach der letzten Lawinengalerie vor dem Ort ab. Die B169 wurde daher in diesem Bereich gesperrt.

Die Dauer der Sperre werde jedenfalls bis Sonntagmittag andauern, hieß es. Ausweichmöglichkeit bestand keine. Die Lawinenkommission tagte am Vormittag. Dann soll über das weitere Vorgehen entschieden werden.

(APA)

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