Erdogan wirft USA "Stillschweigen" im Fall Khashoggi vor

APA/AFP/MOHAMMED AL-SHAIKH
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Er könne das "Stillschweigen" Amerikas angesichts dieser "Gräueltat" nicht verstehen, sagte Erdogan

Drei Monate nach dem Mord an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den USA Untätigkeit vorgeworfen. Er könne das "Stillschweigen" Amerikas angesichts dieser "Gräueltat" nicht verstehen, sagte Erdogan am Sonntagabend in einem Interview des Staatssenders TRT. Erdogan forderte erneut eine vollständige Aufklärung des Falls.

Ein saudisches Tötungskommando hatte den regierungskritischen Journalisten Khashoggi Anfang Oktober im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet. Der im US-Exil lebende Kolumnist der "Washington Post" wollte dort Dokumente für seine Hochzeit abholen. Die Regierung in Riad räumte die Tötung erst nach massivem internationalen Druck ein. Die UN-Berichterstatterin Agnes Callamard war bis Sonntag eine Woche lang in der Türkei, um Informationen über die Umstände der Khashoggis zu sammeln.

Eine Reihe von Indizien rückte den saudischen Thronfolger Mohammed bin Salman in die Nähe der Tat. Medienberichten zufolge geht auch der US-Geheimdienst CIA davon aus, dass der Kronprinz als Drahtzieher hinter der Tötung steckt. Die saudische Regierung bestreitet das vehement.

US-Präsident Trump hatte auch wegen wirtschaftlicher Überlegungen Sanktionen gegen die saudische Führung gescheut. In Riad stehen seit Januar elf Verdächtige im Mordfall Kashoggi vor Gericht.

(APA/DPA)

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