Das Phänomen Marcel Hirscher ist längst enträtselt, die schlechte Nachricht für all seine Rivalen aber ist, dass man dieses Gesamtkunstwerk aus Technik und Power, Akrobatik und Fitness auf keinem Reißbrett klonen kann.
Wenn sich Marcel Hirscher heute, mit oder ohne Erkältung, in seine fünfte und vermutlich letzte WM katapultiert, braucht man ihm die Ausgangslage nicht großartig zu erklären. Er muss es richten. Wieder einmal. Von fünf WM-Goldmedaillen der ÖSV-Herren in diesem Jahrzehnt ging nur eine nicht auf seine Kappe. Es war Hannes Reichelts Super-G-Titel von 2015.
Hirscher muss es richten. Gegenfrage: Hat er jemals nicht? Eben. 68-mal im Weltcup, zehnmal davon allein in diesem Winter, sechsmal bei Großereignissen (ohne Teambewerbe) – Zuversicht wäre durchaus angebracht. Zumal die lästigen Set-up-Probleme zwischen Kitzbühel und Schladming ad acta gelegt wurden. Wie schon in der Olympiasaison entpuppte sich das ermüdete Material des Innenschuhs als Spaß- und Tempobremse. Ob die Abstimmung angesichts der Plusgrade und der zögerlichen Verwendung des Sprühbalkens in Åre funktionieren wird?