Kein Haarausfall mehr. Keine Brechattacken und kein Durchfall. Eine neue Medikamentengeneration ersetzt bei der häufigsten Form der Leukämie die Chemotherapie. Mitentwickelt wurde sie von österreichischen Forschern.
Es ist ein Meilenstein in der Krebsforschung. Unter maßgeblicher Beteiligung aus Österreich, darunter der Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie der Medizinischen Universität Wien, ist es gelungen, bei der Behandlung der Chronischen Lymphatischen Leukämie (CLL) die aggressive Chemotherapie durch eine zielgerichtete Medikamententherapie zu ersetzen. CLL ist in der westlichen Welt die häufigste Form der Leukämie. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur neuen Behandlung mit sogenannten Inhibitoren:
Was genau ist CLL und wie viele Menschen sind betroffen?
Leukämie ist eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der sich veränderte weiße Blutkörperchen unkontrolliert vermehren. Die häufigste Form davon ist die Chronische Lymphatische Leukämie (CLL), die im Knochenmark entsteht und eine Veränderung der B-Zellen, also der Immunabwehr des Körpers, zur Folge hat. Zu den ersten Symptomen zählen neben vergrößerten Lymphknoten Immunschwäche, Müdigkeit, scheinbar ohne Ursache auftretendes Fieber und Gewichtsverlust. Wird CLL in einem frühen Stadium erkannt, reicht es zunächst, die Erkrankung im Auge zu behalten ("Watch and Wait"-Phase) – bis früher oder später eine Therapie notwendig wird. Bei manchen Patienten dauert es Monate, bei manchen Jahre, bei einigen wenigen ist sogar gar keine Therapie notwendig.