Bei ihrem zweiten Moskau-Besuch weiht Außenministerin Karin Kneissl mit ihrem Kollegen Sergej Lawrow das neue Zivilgesellschafts-Forum Sotschi-Dialog ein. Das Ziel der Unternehmung ist recht vage.
Moskau. In Krisenzeiten muss man mehr, nicht weniger mit Russland reden: So lautet eine oft vorgetragene Überzeugung der österreichischen Regierung, die nun in die Tat umgesetzt wird. Sotschi-Dialog heißt die Initiative, deren Start Außenministerin Karin Kneissl anlässlich einer Moskau-Visite mit ihrem Kollegen Sergej Lawrow am Dienstag offiziell besiegeln wird.
Das Projekt klingt zunächst lobenswert: zivilgesellschaftliche Kontakte in Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Jugend sollen ausgeweitet werden. Stark gemacht für das Projekt haben sich die frühere Botschafterin in Moskau und nunmehrige Russland-Beauftragte Kneissls, Margot Löffler-Klestil, und der Ex-Präsident der Wirtschaftskammer, Christoph Leitl. Er fungiert als österreichischer Co-Vorsitzender. Seine Plädoyers gegen die EU-Russland-Sanktionen stoßen in Moskau auf Anklang; in Erinnerung ist auch sein Hofieren von Präsident Wladimir Putin bei dessen Wien-Besuch im Jahr 2014. Leitls Gegenpart ist Ex-Bildungsminister und Putin-Berater Andrej Fursenko.