Christdemokraten beklagen „arbeitnehmerfeindliche Politik“ der Regierung.
Wien. Die SPÖ hat bei den Arbeiterkammerwahlen in fast allen Bundesländern zulegen können. In Wien erreichte die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter 60,8 Prozent (plus 2,1), in Oberösterreich 71 (plus 5,5) und im Burgenland 72 Prozent (minus 0,1). Die FSG wird damit wieder in allen Bundesländern außer in Tirol und Vorarlberg den Arbeiterkammerpräsidenten stellen.
In Wien ist auch die Wahlbeteiligung deutlich gestiegen, und zwar von 38,6 auf 42,5 Prozent. Laut Sora war die Wahlbeteiligung besonders hoch bei Personen, die kein Vertrauen in die Arbeit der Bundesregierung haben. Der Protest richte sich vor allem gegen die Arbeitszeitpolitik der Regierung und dagegen, dass diese nichts gegen steigende Mieten unternehme, so Sora-Chef Günther Ogris.
In Wien haben die Christgewerkschafter 0,5 Prozentpunkte verloren und sind damit unter die Zehn-Prozent–Marke gefallen. Spitzenkandidat Fritz Pöltl machte dafür auch den eigenen Parteichef verantwortlich: Schuld sei die „arbeitnehmerfeindliche Politik“ der Bundesregierung. Es gebe „unübersehbare arbeitnehmerfeindliche Härten in vielen Bereichen“. (APA/red.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.04.2019)