Dem US-Flugzeugbauer wird die Vertuschung von Sicherheitsmängeln vorgeworfen. Er habe „Rentabilität vor Sicherheit" gestellt.
Nach dem Absturz von zwei Passagierflugzeugen des Typs 737 MAX drohen dem US-Flugzeugbauer Boeing nicht nur Schadenersatzklagen von Angehörigen der Opfer. Aktionäre haben vor einem US-Bundesgericht nun eine Klage gegen Boeing eingereicht, in der sie dem US-Konzern vorwerfen, Sicherheitsmängel vertuscht zu haben. Boeing habe "Rentabilität und Wachstum vor der Sicherheit des Flugzeugs und Ehrlichkeit" gestellt, hieß es. Die 737 MAX sei im Konkurrenzkampf mit dem europäischen Konkurrenten Airbus überhastet auf den Markt gebracht worden.
Ein Boeing-Sprecher lehnte dazu eine Stellungnahme ab.
Massiver Auftragsrückgang
Nach den beiden Katastrophen (eine in Indonesien, die zweite in Äthiopien) ist Boeing massiv unter Druck. Der Börsenwert des Konzerns ist innerhalb von zwei Wochen um 34 Milliarden Dollar gesunken. Im ersten Quartal sind zudem die aufträge massiv gesunken: Es seien 95 Flugzeuge geordert worden - nach 180 Maschinen im Vorjahreszeitraum, teilte Boeing mit.
Die Untersuchungen der Absturzursache laufen zwar noch, aber es deutet viel darauf hin, dass schadhafte bzw. nicht ausgereifte Software die Ursache gewesen sein dürfte.
(reuters)