Ein Amerikaner leitet künftig Österreichs Vorzeige-Start-up Runtastic

Gegründet wurde Runtastic von Florian Gschwandtner, René Giretzlehner, Alfred Luger und Christian Kaar.
Gegründet wurde Runtastic von Florian Gschwandtner, René Giretzlehner, Alfred Luger und Christian Kaar.Runtastic
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Scott Dunlap wird neuer Chef der Fitness-App Runtastic. Mitbegründer Florian Gschwandtner zog sich Ende 2018 aus dem Unternehmen zurück.

Das österreichische Vorzeige-Start-up Runtastic mit Sitz in Pasching (OÖ) bekommt einen neuen Chef. Der US-Amerikaner Scott Dunlap (49) wird Ende Mai neuer General Manager der Fitness- und Lauf-App, die seit 2015 zu Adidas gehört. Runtastic-Mitgründer und Firmenlenker Florian Gschwandtner zog sich Ende Dezember aus dem Unternehmen zurück.

Der gebürtige US-Amerikaner Dunlap wirdgemeinsam mit den Mitgründern Alfred Luger und Christian Kaar sowie Mathis Gerkensmeyer das neue Führungsteam bilden, wie Runtastic in einer Aussendung mitteilte. Dunlap verfüge über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von digitalen Produkten und Strategien in Großkonzernen und Start-ups, unter anderem bei Brilliant Home Technology, NearbyNow und PayPal.

Runtastic ist Mitte 2015 an den deutschen Sportartikelhersteller Adidas verkauft worden. Adidas schnappte sich damals nicht nur die 50,1 Prozent der Anteile von Axel Springer, sondern auch jene der vier oberösterreichischen Gründer und Risikokapitalgeber. 220 Mio. Euro ließ sich der Konzern die Übernahme kosten. Gschwandtner hatte die App gemeinsam mit drei Studienkollegen im Jahr 2009 entwickelt. Aktuell zählt Runtastic rund 240 Mitarbeiter.

3,7 Millionen Euro Verlust

Im Jahr 2017 machte Runtastic laut WirtschaftsCompass einen Verlust von 3,7 Mio. Euro nach einem Gewinn von 1,4 Mio. Euro im Jahr 2016. Für 2018 liegen noch keine Zahlen vor. "Weder wird die Marke verschwinden, noch ist ein Stellenabbau geplant", hieß es kürzlich von Adidas zu der Tageszeitung "Der Standard". Im Geschäftsbericht 2018 von Adidas wird die Marke Runtastic per Jahresende unverändert mit einem Wert von 31 Mio. Euro in der Bilanz geführt. "Es ergaben sich keine Anhaltspunkte einer potenziellen Wertminderung des Markenrechts Runtastic", heißt es im Adidas-Jahresabschluss.

(APA)

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