Einen Durchmarsch wie den von Tesla hat man in der Autoindustrie nicht oft gesehen. Wir erinnern uns an die erste Fahrt mit dem belächelten Elektro-Roadster vor zehn Jahren - damit startete eine kleine Revolution. Droht das Unternehmen nun zum Opfer seines Erfolgs zu werden?
Wir kamen zum Tesla, indem Tesla zu uns kam. Tatsächlich hatten wir vor genau zehn Jahren in dieser Zeitung ein wenig gemault über den Tesla Roadster, das Wunderding eines weitgehend unbekannten kalifornischen Start-ups. Zugegebenermaßen, ohne selbst damit gefahren zu sein. Doch die Idee, die englische Lotus Elise, ein Manifest des Leichtbaus, mit ein paar Tausend Laptop-Akkus auszurüsten und sie danach, 400 Kilogramm schwerer, als Elektroauto zum dreifachen Preis zu verkaufen, schien uns abwegig.
Das kam Craig Davis zu Ohren, der damals den frisch eröffneten Tesla-Store in München leitete, den ersten seiner Art im deutschsprachigen Raum. Auf seine gewinnend lässige amerikanische Art meinte Craig am Telefon, er würde einfach bei uns vorbeischauen und uns das Auto zeigen. Es war Dezember, und wenn der Winter in der Stadt irgendwo besonders trist sein kann, dann in Wien-Erdberg, dem Sitz der „Presse“.