Wilhelminenspital: FPÖ fordert Rücktritt von KAV-Chefin

Im Wilhelminenspital würden seit Abgang der früheren Ärztlichen Direktorin Barbara Hörnlein vor drei Jahren chaotische Zustände herrschen, berichten Mediziner.
Im Wilhelminenspital würden seit Abgang der früheren Ärztlichen Direktorin Barbara Hörnlein vor drei Jahren chaotische Zustände herrschen, berichten Mediziner.(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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Angesichts der massiven Probleme steht Evelyn Kölldorfer-Leitgeb politisch unter Beschuss.

Wien. Der „Presse“-Bericht über die massiven Probleme in einer der größten Notaufnahmen Wiens, nämlich der zentralen Notaufnahme im Wilhelminenspital, sorgt für heftige Reaktionen und eine Rücktrittsaufforderung. „Dieses jahrelange Chaos hat die Chaosmanagerin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb zu verantworten“, erklärte der nicht amtsführende Vizebürgermeister und Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp – nachdem im Wilhelminenspital eine fertig gebaute Erweiterung der Notaufnahme aus Personalmangel nicht in Betrieb gehen kann.

„Kölldorfer-Leitgeb ist seit 2015 als eine von drei KAV-Vorständen für das Personal zuständig gewesen und leitet seit Udo Janßens Abgang im März 2017 alleinverantwortlich die Geschicke des KAV“, sieht Nepp die Verantwortung bei der KAV-Chefin und fordert deren Rücktritt: Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) müsse endlich Konsequenzen ziehen, bevor der gesamte KAV an die Wand gefahren werde.

Wie die „Presse“ berichtet hat, gibt es im im Wilhelminenspital seit geraumer Zeit Probleme. Im Wilhelminenspital würden seit Abgang der früheren Ärztlichen Direktorin Barbara Hörnlein vor drei Jahren chaotische Zustände herrschen, berichten Mediziner. Seither wird das Spital interimistisch geleitet, Entscheidungen würden auf die lange Bank geschoben. Nach knapp einem halben Jahr musste auch der neue Ärztliche Direktor, Stefan Dorner, zurücktreten, weil er keinen Rückhalt seitens der KAV-Spitze gehabt habe. Dazu sei der Betrieb der extra ausgebauten Notaufnahme lahmgelegt.

Notaufnahme auf Sparflamme

Dabei wurden die Arbeiten zur Erweiterung der Notaufnahme um 14 stationäre Betten im Sommer 2018 abgeschlossen. Die Betten sind bis heute leer, es gebe kein Personal dafür, ist in KAV-Kreisen zu hören. Dem KAV würden (nicht nur dort) Leute davonlaufen: wegen schlechter Arbeitsbedingungen, Überlastung und der Unklarheit, wie es weitergehe, erzählt ein KAV-Mediziner. Seit zwei Jahren komme es zu regelmäßigen Kündigungen durch Ärzte und Pflegefachkräfte. Eine der wichtigsten Notaufnahmen Wiens laufe damit auf Sparflamme – zulasten anderer Notaufnahmen. (stu/red)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.06.2019)

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