Bahnreisen

Die neue Sehnsucht nach der Zugfahrt

Die alpine Landschaft in der Schweiz – hier die Jungfrau – muss man selbst aus dem Zugfenster gesehen haben – da nütze die detaillierteste Beschreibung nichts, schreibt der Reisejournalist Mark Smith.
Die alpine Landschaft in der Schweiz – hier die Jungfrau – muss man selbst aus dem Zugfenster gesehen haben – da nütze die detaillierteste Beschreibung nichts, schreibt der Reisejournalist Mark Smith.Getty Images
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Bahnreisen erhalten ihre alte und nostalgische Muße zurück. Klimaschutz spielt eine Rolle, aber auch die Wiederentdeckung der Zeit. Zu oft sind Zugtickets aber immer noch teurer als ein Flug.

Charles Dickens mochte keine Züge. Wann und wo es ging, versuchte er die Lok der industriellen Viktorianischen Ära zu vermeiden. Wenn Dickens doch noch in der Bahn saß, heißt es, krallte er sich die Fahrt hindurch an der Lehne fest – zu tief mag die Erinnerung an den Unfall gewesen sein, den er im Juni 1865 miterlebte. Bei Staplehurst, südöstlich von London, entgleiste die Eisenbahn über einer Brücke und zerschmetterte Teile mehrerer Waggons.

Der Schriftsteller und seine beiden Begleiterinnen überlebten in der ersten Klasse. Dickens, zu diesem Zeitpunkt bereits im letzten Drittel seines Lebens, arbeitete den schweren Unfall unter anderem in seiner Erzählung „Der Bahnwärter“ (1866) auf. Es geht um Tod, Unheil, Geister, und so viele negative Gefühle die Eisenbahn bei ihm hervorgerufen hat, so fasziniert war er auch von diesem Transportmittel. Viele Jahre vor Staplehurst schrieb Dickens, trotz seiner tief sitzenden Bahn-Skepsis: „Ich muss hier sitzen und kann müßig denken, so wie es mir gefällt.“

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