„Mein Job ist, den Brexit zu stoppen“

Im Juli 2014 wurde die englisch-schottische Schlacht von Bannockburn nachgestellt. Drei Monate später scheiterte knapp das Unabhängigkeitsreferendum.
Im Juli 2014 wurde die englisch-schottische Schlacht von Bannockburn nachgestellt. Drei Monate später scheiterte knapp das Unabhängigkeitsreferendum.(c) AFP/Andy Buchanan
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Der Brexit hat seiner Unabhängigkeitsbewegung Auftrieb verliehen, sagt der schottische EU-Abgeordnete Alyn Smith. Doch vorerst gelte es, den britischen EU-Austritt zu verhindern.

Brüssel. Im sechzehnten Jahr seiner Laufbahn als Europaabgeordneter steht Alyn Smith vor einer paradoxen Situation: Er sitzt als Brite in einem Parlament, dem er eigentlich nicht mehr angehören sollte. Denn der Brexit hätte schon Ende März stattfinden sollen, und somit hätte es keine Europawahl im Vereinigten Königreich mehr geben dürfen. Fühlt man sich da nicht wie Schrödingers Katze, von der man nicht klar sagen kann, ob sie tot oder am Leben ist?

„Wir sind in einer seltsamen Lage. Sie kennen die Ergebnisse des EU-Referendums in Schottland. Wir haben gewonnen – klar sogar. Überall, wo ich Wahlkampf gemacht habe, haben wir gewonnen“, sagt der 45-jährige Rechtsanwalt und Mandatar der Scottish National Party, der zugleich zur Führungsriege der Grünen-Fraktion im Europaparlament zählt, im „Presse“-Gespräch. „Der Schrödinger-Vergleich trifft es exakt: Wir haben gewonnen, aber wir haben verloren. Und wir haben verloren, weil wir Teil des Vereinigten Königreiches sind. Wir müssen nun also mit den Konsequenzen einer Entscheidung zurande kommen, die nicht unser Fehler war.“

Sein erklärtes Ziel ist es nun, das scheinbar Unmögliche zu schaffen: „Ich respektiere zutiefst das Recht der Menschen, abzustimmen, wie sie wollen. Aber was die Folgen für mein Land und meine Bürger betrifft, die mit den Folgen leben müssen, denen gegen ihren Willen die Rechte als EU-Bürger entzogen werden: Da ist es mein Job, den Brexit zu stoppen.“

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