Nordkorea feuert zwei Kurzstreckenraketen ab

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un
Nordkoreas Machthaber Kim Jong UnAPA/AFP/JUNG YEON-JE
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Das Diktatorregime provoziert mit neuen Raketentests - die Geschoße flogen über 400 Kilometer. Schon zuvor hatte Pjöngjang die Wiederaufnahme neuer Verhandlungen mit den USA infrage gestellt.

Nordkorea hat mit neuen Raketentests seine Nachbarländer und die USA provoziert. Nordkorea feuerte am Donnerstagmorgen nach Angaben der südkoreanischen Streitkräfte zwei Kurzstreckenraketen ab. Eine der Raketen flog demnach 690 Kilometer weit und war "von neuer Bauart". Die zweite stürzte bereits nach rund 430 Kilometern ab. Die Waffentests erfolgten inmitten des Ringens um eine Wiederaufnahme der Atomgespräche mit Washington und vor geplanten Militärübungen der USA mit Südkorea.

Beide Geschoße seien an der nordkoreanischen Ostküste abgefeuert worden und ins Ostmeer, das auch als Japanisches Meer bekannt ist, gestürzt. Dem südkoreanischen und dem US-Geheimdienst zufolge handle es sich bei einem der Raketen um einen bisher unbekannten Typ, hieß es weiter. 

„Äußerst bedauerlich"

Auch war zunächst unklar, ob es sich um ballistische Raketen handelte. UNO-Resolutionen verbieten Nordkorea - das mehrfach Atombomben getestet hat - die Starts von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite. Solche Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.

Japans Verteidigungsminister Takeshi Iwaya betonte, die Raketen hätten nicht japanische Hoheitsgewässer erreicht. Er bezeichnete die Raketenstarts als "äußerst bedauerlich".

Reaktion auf Militärmanöver?

Die neuen Waffentest wurden in Südkoreas auch als Zeichen den Unmuts der kommunistischen Führung in Pjöngjang wegen neuer Militärübungen der USA mit Südkorea gesehen, die beide Länder für August planen. Nordkorea hatte deswegen zuletzt auch die Wiederaufnahme neuer Verhandlungen mit den USA infrage gestellt.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump hatten Ende Juni bei einem kurzen Treffen im Grenzort Panmunjom auf der koreanischen Halbinsel vereinbart, Arbeitsgespräche zur atomaren Abrüstung in der Region aufzunehmen. Nach dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen beiden im Februar in Vietnam weckte das Treffen wieder neue Hoffnung auf Fortschritte in den festgefahrenen Verhandlungen über das Atomprogramm Nordkoreas.

Nordkorea hatte zuletzt Anfang Mai zwei Kurzstreckenraketen getestet. Dabei wurden nach nordkoreanischen Angaben auch Mehrfach-Raketenwerfersysteme mit größerer Reichweite und taktische Lenkwaffen getestet. Experten vermuten, dass dabei auch ein ballistisches Raketensystem erprobt wurde. US-Präsident Donald Trump verwies damals auf die geringe Reichweite der Geschoße und betonte, solche Tests könnten sein Vertrauensverhältnis zum nordkoreanischen Machthaber Kim nicht zerstören.

(APA/red.)

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