Geschlechtsspezifisch

"Bursche, lass das Ausbreiten"

„Manspreading"
„Manspreading"Unsplash
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Eine britische Studentin wird derzeit für ihre Anti-Manspreading-Chairs gefeiert. Leila Laurels Projekt löst das Problem mit zwei Entwürfen auf.

Beine zusammen! Die britische Studentin Leila Laurel wurde für ihre Anti-Manspreading-Chairs mit dem New Designers Belmond Award ausgezeichnet. Diese Nachricht taucht derzeit auf allen Seiten auf. „Manspreading" ist die Bezeichnung für das breitbeinige Sitzen von (tendenziell) Männern in öffentlichen Verkehrsmitteln. Beobachten lässt sich das Phänomen gern in überfüllten U-Bahnen. Ist es Bequemlichkeit oder ein Zeichen von Macht und Dominanz? Für jene, die keinen Raum haben, ist es unangenehm.

Laurels Projekt löst das Problem mit zwei Entwürfen auf: Sie gestaltete ein Sitzmöbel für Männer, das sie dazu bringt, ihre Knie zusammenzulassen und eines für Frauen, das sie ermutigt, etwas breitbeiniger zu sitzen. Als Preis erhielt sie 1000 Pfund und die Möglichkeit, die Stühle produzieren zu lassen. 

Gegenmaßnahmen

2015 startete die New Yorker Verkehrsbehörde MTA bereits eine Plakatkampagne gegen „manspreading". "Dude ... Stop the Spread, Please" (auf Deutsch etwa: "Bursche, lass das Ausbreiten") stand darauf. Neben der Schrift war ein rotes Strichmännchen zu sehen, das breitbeinig auf einer U-Bahn-Bank sitzt, während zwei graue Strichmännchen eingequetscht daneben kauerten. Die Kampagne sollte die New Yorker zu besseren Manieren beim U-Bahn-Fahren anregen.

2017 zog Spanien mit einer ähnlichen Aktion nach. Die Regierung in Madrid ließ in den Bussen Schilder aufhängen, die „manspreading“ demonstrieren. Daneben prangte ein großes rotes X - "prohibido", verboten also. "Ziel ist es, die Leute daran zu erinnern, sich zivil zu verhalten und im Bus die Räume aller zu respektieren", hieß es damals.

(sh)

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