AUA beendet das erste Halbjahr tiefrot

Die Billig-Konkurrenz macht Mutter und Tochter zu schaffen
Die Billig-Konkurrenz macht Mutter und Tochter zu schaffenAPA/ROBERT JAEGER
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Im zweiten Quartal hat die AUA zwar einen Gewinn erzielt, er lag aber deutlich unter dem des Vorjahres. Auch bei der AUA-Mutter Lufthansa brach der Gewinn ein. Die Billiflieger-Schwemme macht beiden zu schaffen.

Die AUA hat im zweiten Quartal heuer zwar wieder schwarze Zahlen eingeflogen, bleibt nach dem hohen Minus im ersten Quartal zum Halbjahr aber weiter in den roten Zahlen. Der operative Gewinn (angepassetes EBIT) von 46 Mio. Euro von April bis Juni in Höhe hat den Verlust aus den ersten drei Monaten in Höhe von 99 Mio. Euro nicht kompensiert, teilte Austrian Airlines Dienstagfrüh mit.

Zum Halbjahr weist die österreichische Lufthansa-Tochter daher ein negatives (angepasstes) EBIT in der Höhe von 53 Mio. Euro aus (EBIT: 54 Mio. Euro). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag dieser Wert wenn auch gering aber immerhin mit 5 Mio. Euro im Plus. Das (angepasste) EBIT lag im zweiten Quartal des Vorjahres schließlich deutlich heuer. Es hatte sich auf 78 Mio. Euro belaufen. Im Periodenvergleich brach der Gewinn somit um 41 Prozent ein.

Aktuell positiv ausgewirkt hätten sich Investitionen in die Flotte und ins Service. Denn die Passagierzahl stieg um 6 Prozent oder 375.000 Menschen auf 6,7 Millionen Reisende, teilte die AUA mit.

Aber nicht nur der Gewinn ist in den tiefroten Bereich gerutscht. Auch der Umsatz ist gesunken. Er beläuft sich nach sechs Monaten im Jahr 2019 auf 982 Mio. Euro, nachdem es vor einem Jahr noch 1,008 Mrd. Euro gewesen waren.

„Billigflieger-Schwemme"

"Der starke Ergebnisrückgang ist im Wesentlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen", sagt AUA-Finanzvorstand Wolfgang Jani. Er verweist auf "die Billigflieger-Schwemme in Wien und gestiegene Kerosinkosten". Helfen soll der im Jänner angekündigte Flottenumbau. "Der Ausbau unserer Airbus-Flotte wird uns im Wettbewerb mit den Billigfliegern helfen", hofft Jani. "Denn die Jets erhöhen den Kundenkomfort. Die Änderung der Flottenstruktur wird sich aber auch positiv auf unsere Stückkosten auswirken, da wir mit weniger Flugzeugen mehr Plätze anbieten können."

Die AUA rechnet aber trotzdem mit einem "schwierigen Jahr 2019. Wir werden positiv sein, aber deutlich unter Vorjahr", kündigt Jani fürs Gesamtjahr 2019 an. Das begründet er ebenso mit dem harten Wettbewerb mit Low-Cost-Carriern und dem Kerosinpreis. 2018 hatte Austrian Airlines ein (angepasstes) EBIT von 83 Mio. Euro erwirtschaftet.

Lufthansa-Gewinn bricht ein

Der Preiskampf in Europa und höhere Kosten haben den Gewinn der Lufthansa im abgelaufenen Quartal einbrechen lassen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) sackte von April bis Juni gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25 Prozent auf 754 Millionen Euro ab. Das Konzernergebnis lag wegen einer Steuerrückstellung mit 226 Millionen Euro sogar 70 Prozent unter Vorjahr. "Unser Ergebnis wird durch harten Konkurrenzkampf in Europa mit hohen Überkapazitäten beeinflusst", erklärte Finanzchef Ulrik Svensson am Dienstag. Besonders die Kurzstrecken in Deutschland und Österreich seien umkämpft, die Kunden generell sehr preissensitiv. Höhere Kosten fielen für Treibstoff und die Überholung von Triebwerken an. Der Umsatz legte im zweiten Quartal um vier Prozent zu auf 9,6 Milliarden Euro.

Vor sechs Wochen hatte die Lufthansa wegen der schwachen Geschäftsentwicklung schon die Jahresprognose kräftig gesenkt. Für 2019 erwartet der Dax-Konzern seither noch eine Ebit-Marge von 5,5 bis 6,5 Prozent, was einem bereinigten Ergebnis zwischen 2,0 und 2,4 Milliarden Euro entspricht - gegenüber dem Vorjahr wäre das ein Rückgang um 14 bis 28,5 Prozent.

(APA/red.)

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