Hitzestau

Der Architektur-Anreger: Wien sucht das Wasser

Wien sucht die Wasserflächen
Wien sucht die Wasserflächen(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Zu wenige Tropfen, zu viele heiße Steine: Wien kocht. Auch, weil die Stadt längst über alle Wasserläufe gewuchert ist. Lasst doch die Flüsse wieder frei.

Wien glüht. Alle suchen das Wasser. Aber es ist doch da! Hier unter euren Füßen. Da fließt es schon tausende Jahre. Schade nur, dass eine Stadt darüber gewuchert ist. Man kann sich's kaum mehr vorstellen: Wo Wien war, war Natur. Und da schlängelten sich auch unzählige Wienerwaldbächlein auf die Donau zu. Natürlich fließen sie noch. Aber in Rohren, in Betonbetten. Fast alle von ihnen hat man im urbanen Tunnelblick auf die Zukunft fast gänzlich einbetoniert und überdeckelt. Die Wäscherinnen konnten noch im 19. Jahrhundert an so einigen Stellen ihre Wäsche im Wasser schwenken. Die Frage war nur, ob sie dann sauberer wurde. Denn die Gewässer waren nicht nur Quellen der Erfrischung, sondern auch Quellen des Desasters. Angespült kam da viel mehr als Wassermoleküle, Keime vor allem. Und damit Epedemien. Cholera. Also weg mit dem Wasser. Aus den Augen, aus den Sinnen überhaupt. Auch der Wien-Fluss hätte ursprünglich komplett überplattet werden sollen. Dann ging das Geld aus. Jetzt duckt sich der Fluss zumindest zwischen Naschmarkt und Stadtpark ziemlich effektiv aus dem Stadtraum.

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