Rainer Seele: „Grüner Wasserstoff ist die beste Lösung“

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OMV-Boss Rainer Seele hält nichts von Extremszenarien, aber viel von CO2-Senkung.

Wien. OMV-Chef Rainer Seele bekennt sich zu einer Senkung der CO2-Emissionen durch seinen Öl- und Gaskonzern − er hält aber nichts von „Extremszenarien“ eines Komplettausstiegs aus fossilen Energien. Erdölbasierte Kunststoffe und Medikamente seien weiter nötig. Bei Energie sei freilich langfristig „grüner Wasserstoff“ die beste Lösung, sagte Seele im Ö1-„Mittagsjournal“.

Die OMV selbst habe sich zum langfristigen Ziel gesetzt, den eigenen Kohlendioxidausstoß um 19 Prozent zu reduzieren. Die Lösungskonzepte kämen aus der Chemie und würden etwa technische Veränderungen insbesondere im Raffinerie-Bereich umfassen. In erster Linie gehe es um Verfahrensoptimierung, aber auch um eine andere Gestaltung der Raffinerie-Rückstandsverbrennung.

Weiter auf erdölbasierte Kunststoffe setze man, weil sie einen erheblichen Vorteil für den Verbraucher hätten. Damit würden zum Beispiel in der Autoindustrie schwere Metalle ersetzt, wodurch sich der spezifische Energieverbrauch senken lasse.

Wesentlich stärker werde die OMV künftig auf Erdgas setzen, nannte Seele einmal mehr ein strategisches Ziel. Erdgas biete „eine sehr, sehr schnelle Lösungsmöglichkeit“, um CO2-Emissionen deutlich zu senken, indem Kohle- und Erdölprodukte insbesondere aus dem Energiesektor verdrängt würden. Seele ist gegen eine CO2-Steuer. Er macht sich aber für eine Lenkungswirkung beim CO2 über den Preis stark. Wenn es billig sei, CO2 auszustoßen, werde es keine Technologie-Entwicklungen zur Absenkung geben. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.08.2019)

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