Zum ersten Mal lockt der Markt nicht mehr die meisten Besucher an. Grund ist neben den zwei aktuellen Baustellen wohl auch die starke Ausrichtung auf Touristen. Eine Spurensuche.
Wien. Einer der Marktschreier preist seine Ware an, während eine Gruppe berucksackter Menschen mit Wasserflaschen im Schatten der Markisen spaziert. Es ist später Nachmittag am Naschmarkt, die ersten Stände packen schon ihre Wassermelonen, Dirndlkleider für Kleinkinder und gezuckerten Trockenfrüchte zusammen.
Ganz am Ende des Marktes, wo die Sonne gnadenlos den Asphalt aufheizt, hat Franz Dejakum seinen Seifen-Stand aufgebaut. Seit einem Jahr versucht er am Naschmarkt sein Glück. Nirgendwo sei die Standgebühr so hoch wie hier. Das Geschäft lohne sich zwar, doch heute sei kein guter Tag gewesen. „Seit 15 Uhr habe ich keinen einzigen Euro eingenommen.“