Genetiker Hengstschläger: „Aussagekraft solcher Tests ist oft geringer, als man denkt“

Genetiker Markus Hengstschläger.
Genetiker Markus Hengstschläger.(c) Privat
  • Drucken

Genetiker Markus Hengstschläger hat nichts gegen DNA-Tests aus dem Netz einzuwenden, Vorsicht sei aber bei Erkrankungen geboten.

DNA-Tests und Bluttests aus dem Internet zur Ahnenforschung, Ernährung und Partnerwahl boomen. Was halten Sie davon?

Markus Hengstschläger: Das kommt natürlich sehr auf die Fragestellung an. Bei nichtmedizinischen Fragestellungen ist die Aussagekraft solcher Tests oft viel geringer, als man denkt. Den Anwendern muss jedenfalls unbedingt klar sein, welche Schlüsse man daraus ziehen kann. Im Zusammenhang mit Erkrankungen eines Menschen sollte immer eine genetische Beratung in Anspruch genommen werden.

Wo sehen Sie die Gefahren von DNA-Tests aus dem Internet?

Sehr oft ist das Ergebnis eine Prozentangabe darüber, ob eine Erkrankung ein wenig wahrscheinlicher oder weniger wahrscheinlich als in einer Vergleichspopulation auftritt. Die Frage ist, was man dann mit dieser Information genau macht. Wenn etwa prophylaktische Maßnahmen, Lifestyle-Änderungen, engmaschigere Vorsorgeuntersuchungen, medikamentöse Prophylaxen etc. möglich sind, kann das durchaus sehr sinnvoll sein. Was aber, wenn man eigentlich gar nichts gegen das spätere Auftreten einer Erkrankung machen kann? Das Wichtigste ist also die begleitende Beratung, um sicher stellen zu können, dass die Anwender nicht ratlos und stark verunsichert werden.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.