Richterin Claudia Fenz, seit 15 Jahren im Ausland tätig, erklärt im Interview, was zu tun ist, wenn der Rechtsstaat erodiert.
Claudia Fenz gilt nicht gerade als feige. Als die österreichische Strafrichterin, die seit 15 Jahren im Ausland arbeitet, direkt in einen Gewehrlauf blickte und von einem jungen Mann aufgefordert wurde, aus ihrem Auto zu steigen, wurde ihr doch äußerst mulmig.
Die Szene ereignete sich während eines Aufenthalts in den Palästinensergebieten, wo Fenz im Rahmen der EU-Mission „Eupol Copp" die örtliche Polizeiorganisation unterstützte. Dank ihres roten Diplomatenpasses kam sie heil aus der gefährlichen Lage beim Passieren der Westbank, aber sie musste danach ein paarmal kräftig durchatmen. „So ist das eben in Krisengebieten: ,Keep cool` ist die Voraussetzung dafür, dass man mit solchen Situationen umgehen kann."