Volleyball-EM: Geduld statt Brechstange

Teamchef Michael Warm.
Teamchef Michael Warm.(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Walter Luger)
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Österreichs Auftakt gegen Belgien und 15.000 Fans.

Brüssel. Gleich das erste EM-Spiel hält für Österreichs Volleyballer am Freitag (20.30 Uhr, live, ORF Sport+) eine besondere Herausforderung parat. Zum Auftakt der Gruppe B erwartet sie nicht nur Gastgeber Belgien, sondern im Palais 12 in Brüssel auch 15.000 Zuschauer. In der Außenseiterrolle gegen den EM-Vierten von 2017 liegt für Teamchef Michael Warm auch eine Chance. „Für einen Gastgeber ist das erste Spiel bei einer Großveranstaltung nie einfach“, erklärte der Deutsche und nahm die Belgier zum Vorbild. „Sie waren uns immer zwei, drei Jahre voraus.“

Aus sportlicher Sicht wird es darauf ankommen, Belgiens starken Block zu umgehen. „Wir müssen spielerische Lösungen suchen“, mahnte Warm seine Spieler zur Geduld. Die Marschroute ist klar: „Wir müssen um jeden Ball kämpfen, denn jeder Punkt oder Satzgewinn kann im Kampf ums Achtelfinale entscheidend sein.“ Dafür werde nach jeder Partie analysiert. „Entweder müssen wir uns schütteln, und sagen Neustart. Oder wir sagen, wir freuen uns, dass wir das und das geschafft haben. Dann machen wir eine neue Lagebesprechung.“

Kleinmann fiebert mit

Die geplante Reise nach Brüssel musste Peter Kleinmann wegen eines Rippenbruchs kurzfristig absagen, mitfiebern wird Österreichs „Mr. Volleyball“ dennoch. Mit der EM-Teilnahme geht für den 71-Jährigen eine Vision in Erfüllung, wie er sagt: „Das war schon damals das Ziel, und das haben wir konsequent verfolgt.“ Von 2001 bis 2017 hat er als Verbandspräsident seinen Beitrag geleistet, etwa 2010 auch Warm zum Teamchef bestellt.

Österreichs Aufstiegsambitionen hält Kleinmann für realistisch. „Serbien und Deutschland sind die Favoriten, aber die Slowakei und Spanien sollten wir schaffen.“ Wünschenswert wäre Rang drei und damit ein leichter Achtelfinalgegner. Dann seien gar der Einzug in die Top acht und die automatische Qualifikation für die EM 2021 möglich. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.09.2019)

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