Lebenserwartungsskala

(c) Carolina Frank
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Das längste Leben haben Beamtenwitwen.

Die wenigsten Menschen denken bei ihren Berufswünschen an die Zukunft. Sonst würden nicht so viele Mädchen Model und so viele Jungs Rennfahrer werden wollen. Aber wenn man noch nicht einmal erwachsen ist, ist es natürlich zu viel verlangt, sich vorzustellen, einmal über 35 zu sein. Und auch wenn man sein letztes Schulzeugnis in der Hand hält, denkt man oft nicht viel weiter. Da wird man vielleicht Dachdecker (das steht ganz oben auf der Liste der gefährlichsten Berufe), weil der Vater einen Betrieb zuhause hat. Oder Krankenschwester, obwohl Menschen-aufs-Klo-Begleiten oft auch in der Nacht stattfindet. Und Schichtarbeiter sterben früher. Noch früher, wenn sie dabei Hochöfen bedienen oder Straßen asphaltieren.

Unter anderem auch, weil sich viele sagen: Wenn ich schon den ganzen Tag giftige Dämpfe einatme, möchte ich sie am Abend wenigstens mit ein, zwei, drei, vier, fünf Bier hinunterspülen. Auf der anderen Seite der Lebenserwartungsskala sitzt der höhere Beamte. In Österreich haben Professoren der Akademie der Wissenschaften die höchste Lebenserwartung. Bei den unteren Beamtenrängen schaut es nicht ganz so gut aus. Durchschnittlich kränkeln sie schon ab dem 57. Lebensjahr. Die meisten müssen deshalb sogar in Frühpension gehen.

Vor allem die Burn-out-gefährdeten Lehrer. Aber für Berufseinsteiger ist es trotzdem gut zu wissen: Wenn sie es endlich bis in die Frühpension geschafft haben, steigt danach die Lebenserwartung wieder rasant an. Etwas bitter ist jedoch, dass sich bei Frauen die Berufstätigkeit negativ auf ihre Lebensdauer auswirkt. Hausfrauen leben länger. Nur Witwe-Sein ist noch besser. Das längste Leben haben übrigens Beamtenwitwen. Getoppt werden sie nur noch von Nonnen. 

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