"Vögel" im Akademietheater: Dieses Familiendrama begeistert

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FOTOPROBE: 'VOeGELAPA/HANS PUNZ
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Wenn der Vater mit dem Sohne – über Religion, Geschichte und persönliche Erfahrung spricht. Itay Tiran inszenierte Wajdi Mouawads „Vögel“ höchst lebendig im Akademietheater.

Die Familie sitzt beim Abendessen. Da macht der Sohn des Hauses eine Ansage, die schlagartig die ohnehin angespannte Stimmung heterogener Verwandter kippen lässt. Was sich in Wajdi Mouawads „Vögel“, seit Freitagabend im Akademietheater zu sehen, ereignet, haben viele schon erlebt: den Zornausbruch der Eltern über die Partnerwahl ihrer Kinder. Hier freilich ist die Angelegenheit besonders gravierend. Papa finanziert dem einzigen Sohn ein teures Studium in New York, der gescheite, aber schrullige Knabe widmet sich dort der Biogenetik und verliebt sich in eine Studentin.

Freilich: Eitan ist Jude aus Deutschland und Wahida Amerikanerin mit arabischen Wurzeln. Das Paar begibt sich auf die Suche nach der beiderseitigen Herkunft nach Israel, wo Eitans Großmutter lebt und Wahida mehr über ihr Dissertationsthema Konversion zu erfahren hofft.

Stimme aus der Vergangenheit. Konkret geht es in ihrer Abschlussarbeit um den Gelehrten Hasan al-Wazzan (1490–1550). Geboren wurde er in Granada während der muslimischen Herrschaft in Spanien, nach der katholischen Rückeroberung Andalusiens floh die Familie nach Fez in Marokko. Al-Wazzan wurde Diplomat des Sultans.

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