"Håland wird für Salzburg nicht zu halten sein"

Erling Håland
Erling HålandGEPA pictures
  • Drucken

Salzburg schoss sich beim 7:2 gegen Hartberg für die Champions–League-Premiere am Dienstag warm.

Salzburg/Wien. Serienmeister Salzburg zieht in der Bundesliga weiter einsam seine Kreise. Nach sieben Runden hält der Titelverteidiger beim Maximum von 21 Punkten, das Torverhältnis von 34:6 hat für die Konkurrenz wahrlich besorgniserregenden Charakter. Auch beim 7:2-Kantersieg über Hartberg glänzte vor allem die Salzburger Offensive zum wiederholten Mal, mit drei Treffern war Erling Håland abermals der Mann des Spiels. Neben seinem Triplepack steuerte der junge Norweger auch noch zwei Assists bei, mit elf Treffern führt er die Torschützenliste souverän an.

Wirklich zufrieden war der 19-Jährige nach seinem Galaauftritt allerdings nicht. „Ich hätte heute fünf, sechs Tore machen können, ich muss meine Chancen besser nutzen. Es gibt viel Verbesserungspotenzial.“ Håland ist aus Salzburger Sicht bislang die Entdeckung der Saison. Zu Jahresbeginn von Molde FK nach Österreich gewechselt, wurde er im Schatten der etatmäßigen Stürmer Munas Dabbur und Fredrik Gulbrandsen behutsam aufgebaut und an das Spielsystem herangeführt, nach dem Abgang des Duos ist es Hålands Zeit, zu glänzen. In sieben von acht Pflichtspielen bzw. in sechs Partien en suite hat er nun getroffen, nun soll er auch bei der Champions-League-Premiere am Dienstag (21 Uhr, auf Sky) gegen KRC Genk für Furore sorgen.

Marc Janko, viele Jahre vor Håland der Salzburger Torjäger vom Dienst, sieht im Skandinavier den nächsten Toptransfer. Bereits jetzt bringt es der Teenager auf einen Marktwert von zwölf Millionen Euro, Tendenz stark steigend. Sein Vertrag in Salzburg läuft noch bis Sommer 2023. Dass er diesen erfüllt, kann – sofern Håland gesund bleibt – praktisch ausgeschlossen werden. „Er wird für Salzburg nicht zu halten sein“, sagt Janko, für Sky seit dieser Saison als Experte im Einsatz, gegenüber der „Presse“. Hochtalentierte Spieler wie Håland würden auch deshalb den Weg nach Salzburg finden, weil der Verein bei entsprechenden Entwicklungsschritten und dem richtigen Angebot aus dem Ausland „niemandem Steine in den Weg legt“, weiß Janko.

Auch Manuel Ortlechner erachtet Salzburg als idealen „Treppenweg“. Dass trotz der hohen Kaderdichte keine Spannungen aufkommt, sei einerseits dem Erfolg geschuldet, „das hält die Strömungen im Team klein“, so der 39-Jährige, der einst mit der Austria in der Champions League gespielt hat und das Debüt des aktuellen Serienmeisters mit Janko als Sky-Experte begleiten wird. Zum anderen habe Trainer Jesse Marsch das etablierte Leistungsprinzip mit der US-Amerikanern eigenen Siegermentalität weiter bereichert. „Die Bundesliga ist wie das Qualifying für den Europacup, deshalb die fünf bis sechs Tore.“

Genk sucht seine Form

Vor dem Heimspiel gegen Genk regiert jedenfalls die Zuversicht in Wals-Siezenheim. Während Salzburg von Sieg zu Sieg eilt, sucht der belgische Meister seine Form. Am Freitag kassierte Genk bei Charleroi ein 1:2, hält nun bei drei Siegen, drei Niederlagen und einem Remis. „Es war nicht das beste Spiel von Genk, sie hatten viel Rotation, aber sie werden am Dienstag bereit sein für alles“, meinte Marsch. „Sie sind gut im Ballbesitz, das ist eine große Herausforderung für unser Pressing.“ (cg, swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.09.2019)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Zlatko Junuzović (31) ist neben Torhüter Alexander Walke (36) und Kapitän Andreas Ulmer (33) einer von nur drei Spielern über 30 im Salzburger Kader.
Fußball-National

Zlatko Junuzović: „Der Kopf ist entscheidend“

Routinier Zlatko Junuzović (31) erklärt vor der Champions-League-Premiere am Dienstag gegen Genk das Salzburger Erfolgssystem. Und er findet: „Unsere Spielweise ist überragend.“

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.