William Burns: „Trump spielt die Karten der USA falsch aus“

Bill Burns.
Bill Burns.(c) PATSY LYNCH / AFP / picturedesk
  • Drucken

Der frühere US-Vize-Außenminister Bill Burns über Trumps „einzigartige“ Außenpolitik, dessen „törichten“ Ausstieg aus dem Iran-Atomabkommen – und die geopolitischen Auswirkungen bei einer Wiederwahl des US-Präsidenten.

Die Presse: Sie haben unter fünf US-Präsidenten und zehn Außenministern gedient. Wie würden Sie Donald Trumps Außenpolitik beschreiben? Haben Sie schon einmal etwas Vergleichbares in Ihrer aktiven Karriere gesehen?

William Burns: Ich habe vieles in meiner Karriere gesehen. Aber Trumps Zugang zu Außenpolitik ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Und der historische Moment dafür könnte nicht unpassender sein. Die USA sind nicht mehr der einzige dominante Akteur auf der Weltbühne. Es gibt große Verschiebungen in der internationalen Machtbalance.

Diese Transformation begann, bevor Trump die Bühne betrat.

Ja, und die Amerikaner sind auch schon vor ihm müde geworden, sich in der Welt zu engagieren. Doch Trumps unilaterales Rezept ist in dieser Ära des Umbruchs fehlgeleitet. Es wäre sinnvoller denn je, in Allianzen zu investieren und Koalitionen aufzubauen.

Ausgerechnet jener Mann, der Amerika wieder groß machen will, beschleunigt also den Rückgang des Einflusses in der Welt?

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.