Insolvenz

Adria Airways bekommt eine Woche Zeit für mögliche Rettung

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Es ist fraglich, ob die Flugzeuge der insolventen slowenischen Fluglinie Adria Airlines am Donnerstag wieder fliegen werden.

Die in Schieflage geratene slowenische Fluggesellschaft Adria Airways bekommt von der slowenischen Zivilluftfahrtbehörde (CAA) noch eine Woche Zeit für eine mögliche Rettung. Bis zum nächsten Mittwoch muss die Fluglinie einen Plan für eine finanzielle Umstrukturierung vorlegen. "Andernfalls wird ihr die Betriebslizenz entzogen", sagte der Behördenleiter Rok Marolt am Mittwoch in Ljubljana.

"Die Frist läuft am 2. Oktober um Mitternacht aus. Wir werden sie ganz bestimmt nicht verlängern", sagte Marolt bei einer Pressekonferenz. Der Entzug der Betriebslizenz würde das Aus für alle kommerziellen Flüge der Airline bedeuten. Die Behörde will am kommenden Donnerstag die Entscheidung bekanntgeben, wie es mit Adria weitergehen werde.

Unterdessen drohen dem Unternehmen die angemieteten Flugzeuge abhandenzukommen. Adria hatte bereits vor einiger Zeit ihre Flugzeuge an Leasingfirmen verkauft und mietet ihre gesamte Flotte. Von insgesamt 18 Flugzeugen, die bei Adria registriert waren, hat sie bisher acht verloren, weil die Eigentümer die Leasingverträge gekündigt haben. Allein am heutigen Mittwoch musste die CAA laut ihrem Chef auf Anforderung der Leasingfirmen fünf Flugzeuge aus dem Register streichen.

Das Unternehmen verfüge derzeit offiziell über zehn Flieger, erklärte Marolt. Allerdings hätten für weitere sechs die Eigentümer bereits angedeutet, dass sie eine Vertragskündigung erwägen. Die restlichen vier Flugzeuge sollen laut Medienberichten wegen technischer Schäden flugunfähig sein.

Aus diesem Grund erwartet die CAA von Adria Airways nicht nur einen tragfähigen Umstrukturierungsplan, sondern auch unterzeichnete Mietverträge für Flugzeuge. Darüber hinaus wolle sich die Behörde nur noch mit einer Kapitalaufstockung in Form von Geldmitteln zufriedenstellen, betonte Marolt mit Blick auf frühere Bilanzmanöver. Seinen Angaben zufolge braucht das Unternehmen mehrere zehn Millionen Euro an frischem Kapital.

Die Unternehmensführung der Airline, die laut dem Behördenleiter nach eigenen Angaben nach zwei Kriterien bereits insolvent ist, hat dem deutschen Eigentümer 4K Invest bereits einen Umstrukturierungsplan vorgeschlagen. 4K soll bis kommenden Montag darüber entscheiden.

Trotz der finanziellen Schwierigkeiten hat es laut Marolt bei Adria Airways bisher keine Beeinträchtigungen bei der Flugsicherheit gegeben.

(APA)

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