Staatshilfe

Kroatien hilft maroder Airline aus der Patsche

AFP (DANIEL SLIM)
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Die nationale kroatische Fluggesellschaft Croatia Airlines bekommt vom Staat eine Kapitalspritze von knapp 34 Millionen Euro für die Stabilisierung ihres Geschäfts.

Die kroatische Regierung gewährte am Donnerstag der Fluggesellschaft Croatia Airlines die Auszahlung der ersten Rate über 100 Millionen Kuna (13,5 Millionen Euro) aus der Budgetreserve. Den Rest bekommt die Fluglinie im nächsten Jahr, berichteten kroatische Medien.

Damit soll das Geschäft der staatlichen Fluggesellschaft bis zur nächsten Kapitalaufstockung und einer eventuellen Privatisierung stabilisiert werden, hieß es. Die kroatische Regierung möchte negative Auswirkungen eines eventuellen Bankrotts auf die Wirtschaft, insbesondere auf die Tourismusbranche, verhindern.

Der Fluglinie fehlen nach eigener Einschätzung rund 165 Millionen Kuna (22,3 Millionen Euro) für geplante Flugzeugreparaturen sowie für die Tilgung der Forderungen von heimischen Gläubigern und Krediten. Darüber hinaus plant die Unternehmensführung Investitionen in der Höhe von 60 Millionen Kuna (8,1 Millionen Euro) Angesichts des Alters der Flotte sicherte die Regierung noch zusätzliches Kapital für ungeplante Reparaturkosten zu, berichteten die Medien.

Bis Jahresende soll nach Angaben des zuständigen Infrastrukturministers Oleg Butkovic ein Rekonstruierungsplan für die Fluglinie ausgearbeitet werden, der spätestens bis zum kommenden Juni in Kraft treten soll.

Die neue Kapitalspritze wird als eine Vorschusszahlung für eine neue Kapitalerhöhung gehandelt. Weil der kroatische Staat bereits 2012 der nationalen Fluggesellschaft mit 862 Millionen Kuna (116,4 Millionen Euro) unter die Arme griff, darf es nach den EU-Regeln für Staatsbeihilfen bis 2022 keine neue Kapitalaufstockung geben.

Der kroatische Staat sucht seit Jahren vergeblich nach einem strategischen Partner für Croatien Airlines, die zu fast 100 Prozent im Staatsbesitz steht. Die Fluglinie mit 1000 Mitarbeitern verfügt über eine Flotte von zwölf Flugzeugen, wovon laut Medien sieben gemietet werden. Im Vorjahr verzeichnete die Fluglinie einen Verlust von knapp 83 Mio. Kuna (11,2 Millionen Euro).

(APA)

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