Abgesagt

Keine Rettung für Plattform DailyDeal

Viele Gutscheine können weiterhin eingelöst werden.

Wien. Es ist fix: Der Online-Gutscheinvermittler DailyDeal hat seinen Sanierungsplan am Mittwoch zurückgezogen und sich mit der Schließung des Unternehmens einverstanden erklärt.

Am 1. Oktober wurde bereits die Insolvenz des Schnäppchenportals bekannt. In den vergangenen Tagen war jedoch noch ausgelotet worden, ob eine Fortführung des Unternehmens, bei dem 17 Mitarbeiter beschäftigt sind, möglich ist und der angebotene Sanierungsplan erfüllt werden kann. Dem ist nicht so. Gerhard Weinhofer, Geschäftsführer des Gläubigerschutzverbands Creditreform, überrascht das nicht: „Wer sollte noch Gutscheine bei einem Unternehmen kaufen, das insolvent ist? Es war auch kein Geld für notwendige Marketingmaßnahmen mehr vorhanden.“

Partnerfirmen am Zug

Doch für die meisten der Tausenden Kunden, die bei dailydeal.at Gutscheine gekauft, aber diese noch nicht eingelöst haben, gibt es Hoffnung: Denn der Oberste Gerichtshof (OGH) stellte kürzlich in seiner Entscheidung 10 Ob 106/18p klar, dass die Leistungen für die von DailyDeal vermittelten Gutscheine von den jeweiligen Kooperationspartnern erbracht werden müssen und nicht von dem nunmehr insolventen Unternehmen. Gleichzeitig erklärte der OGH, dass die Gültigkeitsdauer der Gutscheine einiger Kooperationspartner von DailyDeal viel zu kurz und damit unzulässig ist.

Düster sind jedoch die Perspektiven jener Kunden, die Gutscheine erworben haben, die direkt bei DailyDeal einzulösen sind. „Sie können ihre Forderungen natürlich anmelden, was jedoch 23 Euro brutto kostet. Deshalb sollte man sich gut überlegen, ob sich das überhaupt lohnt, denn die Quotenprognosen sehen düster aus“, sagte Weinhofer. (hec)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.10.2019)

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