Kroatien bekommt die Zustimmung der Kommission für den Beitritt zum Schengenraum. Doch hinter den Kulissen brodelt es – nicht nur Sloweniens Veto ist sicher.
Brüssel. Sechseinhalb Jahre nach dem Beitritt Kroatiens zur Europäischen Union rückt am Dienstag ein weiterer europapolitischer Meilenstein für die Regierung in Zagreb in greifbare Nähe. Die Europäische Kommission wird ihr jahrelanges Prüfverfahren abschließen und dem Land seine technische Fähigkeit bescheinigen, Mitglied der Schengenzone zu werden. Das bestätigten vier voneinander unabhängige diplomatische Quellen auf Anfrage der „Presse“.
Doch ehe die Kontrollen an Kroatiens Flughäfen und an seiner Grenze zu Slowenien enden und somit auch die Anreise unzähliger österreichischer Urlauber an die Küsten Istriens und Dalmatiens erleichtert wird, wird es auch nach dem Plazet der Kommission ein weiter Weg sein. Selbst in kroatischen Regierungskreisen rechnet man nicht damit, dass die Aufnahme in den Schengenraum noch vor oder während des kroatischen EU-Ratsvorsitzes erfolgen wird, der am kommenden 1. Jänner beginnen und bis Ende Juni dauern wird.